3. Expertenkongress der Liga der freien Wohlfahrtspflege: „Altersgerecht leben in Baden-Württemberg – jetzt gemeinsam die Zukunft gestalten"

Sozialministerium und Verband der Ersatzkassen sind sich einig: „Schon Einiges gemeinsam erreicht, aber noch viel zu tun"

Stuttgart, 8.3.20131 – Die Liga der freien Wohlfahrtspflege veranstaltete am 8. März 2013 ihren 3. Expertenkongress in Stuttgart. „Alters-gerecht leben in Baden-Württemberg“ lautete das Thema, welches immerhin 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in das Hotel Steigenberger Graf Zeppelin kommen ließ.

 

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Alters-gerecht leben. Liga,
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Alters-gerecht leben. Liga,

Frank Winkler, stv. Leiter des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) hob die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg, dem Sozialministerium sowie allen Akteuren der Pflege im Land hervor. Und wies auf die gemeinsame gesamtgesellschaftliche Herausforderung hin. Er zeigte auf, was in den vergangenen Jahren bereits gemeinsam auf den Weg gebracht werden konnte: „Da sind die Pflegestützpunkte, 48 an der Zahl, zu 1/3 über den kommunalen Träger finanziert, zu 2/3 über die Pflege- und Krankenkassen. Pflegestützpunkte bündeln die Beratung über pflegerische medizinische und soziale Leistungen und deren Vernetzung unter einem Dach. Hier geht es um wohnortnahe Beratung, Versorgung und Betreuung der Versicherten. Es geht um passgenaue Hilfen, um Beratungs- und Begleitstrukturen. Hier werden pflegerische, soziale und umweltbezogene Anfragen im Vor- und Umfeld der Pflege beantwortet. Es wird ein von Träger- und Leistungserbringerinteressen unabhängiges, neutrales, wohnortnahes Beratungsangebot gemacht. Pflegestützpunkte bieten ein vernetztes Angebot für Hilfe suchende Menschen, das möglichst alle pflegerischen, sozialen, hauswirtschaftlichen und niedrigschwelligen Angebote vor Ort umfasst.“

Weitere Aktivitäten des gemeinsamen Vorgehens: „Gemeinsam sind wir mit dem Sozialministerium und dem Wissenschaftsministerium in der Arbeitsgruppe Gesundheitstelematik unterwegs.

Über das Gesundheitsforum Baden-Württemberg bzw. die Landesgesundheitskonferenz erarbeiten wir bottom-up gemeinsame Lösungswege hinsichtlich gesundheitlicher und pflegerischer Belange. Alle Experten sind hier in einem Boot.

Für tragfähig und Erfolg versprechend halten wir die Gesundheitsstrategie und die darin für die Umsetzung bereits aufgegangenen Kommunalen Gesundheitskonferenzen, ebenso den Regionalen Knoten Baden-Württemberg.“, so Frank Winkler weiter.

„Alters-gerecht leben heißt auch, sich mit Prävention und Gesundheitsförderung Lebensqualität erarbeiten. Das gilt im Übrigen für alle Lebenswelten und Lebensphasen. Die Kommune ist eine entscheidende Drehscheibe der Umsetzung. Mit einem Förderpreis „Gesunde Kommune“ unterstützen wir dies als Verbändekooperation B 52 zusätzlich und nachdrücklich.“

Unsere Gesellschaft muss ständig aufs Neue  definieren, wie die konkrete Ausgestaltung unserer Lebensverhältnisse durch eine Neuorientierung in die richtige Richtung gebracht werden kann. Daran sind viele beteiligt: Mobile Hilfs- und Pflegedienste, neue Formen von Wohnen, insbesondere Wohnanlagen mit betreutem Wohnen, Mehrgenerationenhäuser usw. sind wichtige Stichworte.

„Es geht um Alltag unterstützende Technologien, hier sind wir im Land mit dem Sozialministerium konkret bei der Erprobung technischer Hilfen unterwegs.“

Insbesondere im Bereich der Hochaltrigkeit werden bei selbständigem Wohnen zu Hause künftig immer mehr haushaltsnahe Dienstleistungen, Unterstützung beim Alltagsmanagement, mobile Fahrdienste und insgesamt Betreuungsdienste erforderlich werden. Nicht zu vernachlässigen sind die kulturellen Belange. Dazu gehören auch Maßnahmen, um die soziale Teilhabe von älteren Menschen sicherzustellen. Besuchsdienste, Begegnungsstätten, seelsorgerische Aufgaben von kirchlichen Organisationen nehmen an Bedeutung zu. Ergänzend sind Strukturen der Tagespflege, aber auch der Nachpflege neu und intensiver in den Blick zu nehmen und letztlich auch die Palliativversorgung, ambulant oder stationär. Eine zentrale Rolle spielt die hausärztliche Versorgung, die noch viel stärker als bisher im Mittelpunkt der medizinischen Versorgungskette stehen wird.

„Die AG Qualitätssicherung unter Leitung von Prof. Selbmann hat mit einer interdisziplinären Besetzung ein neues Spezialheft mit dem Titel „Ambulante und stationäre Pflege in Baden-Württemberg“ erarbeitet, das in Kürze erscheinen wird.

Die Mitglieder des Gesundheitsforums Baden-Württemberg haben im Rahmen der AG Standortfaktor Gesundheit einen Ziel führenden Projektbericht mit dem Titel „Aktiv für ein gesundes Altern in Baden-Württemberg“ auf den Weg gebracht. Dieser Bericht ist unlängst veröffentlicht worden und weist ausdrücklich darauf hin, dass ein altersgerechtes Leben in Baden-Württemberg als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen werden muss. Alle Lebenswelten und Lebensphasen sind aktiv einzubeziehen.“, so das Fazit seines Vortrags.

Kontakt

Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg

Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com