Krankenkassen fordern mehr Qualität im Gesundheitswesen

Bundespolitiker diskutieren im Vorfeld der Wahl über mehr Qualitätswettbewerb in der medizinischen Versorgung

"Von vielen Arzneimitteln und Behandlungsmethoden wissen wir heute nicht, was sie dem Patienten wirklich bringen, und bei Medizinprodukten gibt es nicht einmal ein richtiges Zulassungsverfahren", kritisierte Walter Scheller von der B 52-Verbändekooperation bei der Gesundheitspolitischen Veranstaltung der vier Kassenarten BKK, IKK, Knappschaft und Ersatzkassen am Mittwoch im Stuttgarter GENO-Haus. Mit Blick auf den Skandal um die Brustimplantate der Firma PIP im vorletzten Jahr, aber auch auf mangelhafte Hüftgelenke oder Stents forderte er, den medizinischen Fortschritt daraufhin zu überprüfen, ob er eine echte Neuerung darstellt oder nicht.

Prof. Peter Oberender, Gesundheitsökonom an der Universität Bayreuth, zeigte auf, dass die Qualität als wichtigster Wettbewerbsparameter im Gesundheitswesen zu fördern sei. Als Beispiele nannte er insbesondere Selektivverträge zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern, aber auch sektorenübergreifende Versorgungsnetze und die Umsetzung einer qualitätsorientierten Vergütung.

Wie die Rahmenbedingungen für einen qualitätsorientierten Wettbewerb zu gestalten sind, darüber diskutierten die Bundestagsabgeordneten Biggi Bender (Bündnis 90/Die Grünen), Pascal Kober (FDP) und Karin Maag (CDU). Sie unterstützten die Forderung nach mehr Qualität. In der Diskussion wurde deutlich, dass dafür eine staatlich finanzierte Versorgungsforschung eine besondere Bedeutung hat.

Jacqueline Kühne von der B 52-Verbändekooperation Baden-Württemberg betonte zum Abschluss, dass die Qualität der Versorgung der Versicherten das entscheidendes Kriterium bei der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens sein müsse.

 

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Gesundheitspolitischen Veranstaltung der vier Kassenarten BKK, IKK, Knappschaft und Ersatzkassen am 10.07.2013
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Professor Dr. Dr. h.c. Peter Oberender, hier im Gespräch mit Frank Winkler vom vdek bei der Gesundheitspolitischen Veranstaltung der vier Kassenarten BKK, IKK, Knappschaft und Ersatzkassen

Kontakt

Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg

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