„Eine hohe Behandlungsqualität muss Vorrang gegenüber einer wohnortnahen Versorgung haben!“

Wie kann eine Krankenhausplanung aussehen, welche verbindliche Qualitätskriterien für eine gute Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg enthält? Dieser Fragestellung geht heute der Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren im Rahmen einer öffentlichen Anhörung im Landtag nach. Hierzu werden auch Experten des Gesundheitswesens einbezogen. 

Im Vorfeld der Anhörung ist für Walter Scheller, Leiter der vdek-Landesvertretung, klar: „Bei der Krankenhausplanung der Länder und in den Budgetverhandlungen mit den Kliniken muss Qualität zum zentralen und verbindlichen Maßstab werden. Krankenkassen müssen mehr Mitspracherechte bekommen, um Kapazitäten nach Qualität zu steuern. Die Krankenkassen sehen darin einen realistischen Ansatz, das Problem medizinisch nicht indizierter Leistungen im Sinne der Versicherten und Patienten aufzudecken. Die Ersatzkassen wollen mehr Qualität in den Krankenhäusern. Schlechte Qualität wollen wir unseren Versicherten nicht mehr zumuten – wir wollen sie aber auch nicht mehr bezahlen. Das bedeutet aber auch, dass wir Leistungen, die nachweisbar in schlechter Qualität erbracht werden, auch von der Versorgung ausschließen müssen. `Wer will, der darf`, geht gar nicht. Nur ein Drittel der Fallzahlsteigerung lässt sich auf den demografischen Wandel zurückführen. Zum Nutzen der uns anvertrauten Patienten wollen wir, dass eine hohe Behandlungsqualität gegenüber einer wohnortnahen Versorgung Vorrang hat.“

„Mit Blick auf die in unserem Auftrag angefertigte Studie des IGES „Konsequenzen aus der Qualitätsmessung im Krankenhaus“ fordern wir, auf den bestehenden Daten aufzusetzen und die Qualitätsorientierung Schritt für Schritt in der stationären Versorgung zu verankern. Unser Papier zur Krankenhausversorgung in Baden-Württemberg liefert weitere Ansätze. Das geht nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und endlich Taten folgen!“

Kontakt

Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg

Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com