Gesundheitsförderung und Prävention zum Erhalt von Alltagskompetenzen in stationären Pflegeeinrichtungen

Ersatzkassen gemeinsames Präventionsprojekt "gesund und un-abhängig älter werden" wird seit März 2018 mit dem Projektpartner umgesetzt

Der Verband der Ersatzkassen betonte im Rahmen der Umsetzung des Präventionsgesetzes mit dem Projekt „gesund und un-abhängig älter werden“ wie wichtig die Prävention auch in stationären Pflegeeinrichtungen ist. Seit März 2018 wird das Projekt durch die Fachstellen „Sucht Emmendingen und Freiburg“ des Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation (bwlv) vor Ort umgesetzt.

Projektleiterin Priya Murugaraj und Frank Winkler von der vdek-Landesvertretung Baden-Württemberg nahmen im Mai 2019 in Emmendingen das Projekt in Augenschein. Es ging darum, gemeinsam den Status Quo des Projektes zu besprechen und die Vertreter der beteiligten Einrichtungen persönlich kennenzulernen. Die Akteure der drei teilnehmenden Pflegeeinrichtungen kamen zahlreich zusammen und berichteten von ihren Erfahrungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter thematisierten konkrete Herausforderungen und Wünschen, welche sie bereits von den Bewohnenden im Rahmen der Partizipation entgegen nehmen konnten. So wurde zum Beispiel die niedrigschwellige und modifizierte Intervention der Zeitungsrunde, in der sich die Bewohnenden zu unterschiedlichen suchtrelevanten Themen austauschen können, bereits positiv angenommen. Im Frühjahr 2019 starteten Themen-Abende, um auch die Angehörigen über die jüngsten Entwicklungen zu informieren. Themenabende wurden hinsichtlich der Schwerpunkte Schlaf, Schmerz und Schmerzmittel, Bewegung im Alter und Alkoholgenuss durchgeführt. Die Veranstaltungsreihe wurde nach jeder Veranstaltung evaluiert und soll im Sinne der Nachhaltigkeit fortgeführt werden. Jedoch sehen sich die Einrichtungen im Projekt auch mit Herausforderungen konfrontiert.  Hinsichtlich der Partizipation der Bewohnenden, müssen insbesondere bei der demenziell eingeschränkten Zielgruppe kreative Lösungsansätze gefunden werden und mehr Zeit zur Verfügung gestellt werden. Etwa wenn es darum geht, deren Bedürfnisse zu erfragen. Andere Maßnahmen wie der Medikamenten-Check müssen wiederum den Anforderungen des Datenschutzes gerecht und angepasst werden. Dennoch kann als Zwischenfazit festgestellt werden, dass das Projekt sinnvoll eingesteuert wurde und die Projektziele in steten und kontinuierlichen Schritten gemäß Meilensteinplan erreicht werden können. Das weitere Vorgehen wurde ebenso gemeinsam besprochen. So ist u. a. eine Abschlussveranstaltung zum Thema „Menschenwürde und Scham“ für Februar 2020 geplant.

Der bwlv hat sich als professioneller Partner mit seinem Projekt „gesund und un-abhängig älter werden“ bewährt. Bereits in einem Vorgängerprojekt beschäftigten sich die Fachstellen des bwlv mit der psychosozialen Gesundheit und sensibilisierten hierbei Pflegekräfte in Einrichtungen im Rahmen einer Multiplikatorenschulung zu Risiken mit Alkohol, Schmerz-, Beruhigungs- und Schlafmittel sowie mit Nikotin. Aus dem Kreis dieser qualifizierten Einrichtungen wurden auch die aktuell teilnehmenden Einrichtungen gewonnen, um auf das Erlernte aufbauen zu können. Der bwlv möchte im Sinne eines Methodenkoffers einen Handlungsleitfaden zum Umgang mit Suchtgefährdungen in der stationären Pflege zur nachhaltigen Verstetigung und Implementierung von gesundheitsfördernden Standardabläufen in den beteiligten Einrichtungen erarbeiten. Dieser soll dann auch nicht beteiligten Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden.

Kontakt

Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg

Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com