Gesundheitsförderung und Prävention

Stärkung von Alltagskompetenzen in stationären Pflegeeinrichtungen

Ersatzkassen gemeinsames Präventionsprojekt „Gesundbleiben@Kornhasen“

Im Rahmen des Ersatzkassen gemeinsamen Präventionsprojekts „Gesundbleiben@Kornhasen“ soll ein systematischer gesundheitsfördernder Organisationsentwicklungsprozess pilotiert werden. Ziel ist es, das Vorhaben während einer dreijährigen Projektlaufzeit in weiteren Einrichtungen umzusetzen und die Gesundheit und das Wohlbefinden von Bewohnenden in Pflegeeinrichtungen zu fördern.

Derzeit werden ältere Menschen vor allem als „die schwächsten der Gesellschaft“ oder als „Risikogruppe“ wahrgenommen. Der Zusammenhang zwischen schwerwiegenden Krankheitsverläufen von COVID-19 Erkrankungen im zunehmenden Alter und beeinträchtigenden Vorerkrankungen ist unbestritten. Nichtsdestotrotz darf neben den vom Corona Virus ausgehenden Risiken die (seelische) Gesundheit der Bewohnenden nicht außer Acht gelassen werden.

Das Projekt „Gesundbleiben@Kornhasen“ setzt genau hier an und verfolgt das Ziel, durch Beteiligungsprozesse die Rahmenbedingungen für ein gesundes Altern der Bewohnenden stationärer Pflegeeinrichtungen zu fördern. Fortschreitende gesundheitliche Beeinträchtigungen sollen verringert und das subjektive Wohlbefinden gesteigert werden.

Bedarfsgerechte Interventionen durch partizipative Beteiligungsprozesse  

Ende 2019 lebten rund 18,09 Millionen Menschen über 65 Jahren in Deutschland, davon wiederum lebten rund 110.577 Menschen in der Landeshauptstadt Stuttgart und ca. 5.000 Bürger*innen in stationären Pflegeeinrichtungen.

Insbesondere hochaltrige Bewohnende mit multimorbiden Krankheitsbildern sind durch erhebliche Einschränkungen – häufig auch kognitiver bzw. demenzieller Art – betroffen. In Stuttgart fehlten bislang Gesundheitsförderungskonzepte, die speziell auf die Besonderheit dieser Adressat*innen eingehen. Bereits von 2015 bis 2017 konnten unter Federführung des Gesundheitsamts gesundheitsfördernde und präventive Angebote sowie Unterstützungsleistungen zugeschnitten auf ältere Menschen in den Stadtbezirk Stuttgart-Vaihingen gebracht werden. Aus den Erfahrungen und Erkenntnissen des Projektes „TrotzAlter: Unabhängig mittendrin“ basiert das vorliegende Projektanliegen.

Erste Bedarfsabschätzung und Vernetzung mit Kooperationspartner*innen

Das zum 1. September 2021 gestartete Projekt „Gesundbleiben@Kornhasen“ widmet sich im ersten Quartal einer ersten Bedarfsabschätzung und der Vernetzung der relevanten Kooperationspartner*innen. Zudem soll bis zur Strategiebildung das Vorhaben im Gemeinderat und in der Pflegekonferenz Anfang Dezember 2021 vorgestellt werden. Besonderen Wert legt das Gesundheitsamt Stuttgart als federführender Projektkoordinator auf die Einbindung der Bewohnenden und ihren Angehörigen in die Planungsprozesse, um insbesondere das Gefühl von Selbstwirksamkeit zu erhöhen.

Zudem dient es gleichzeitig der Förderung der sozialen Einbindung, welche sich wiederum auf den Gesundheitszustand sowie auf die Inanspruchnahme von Angeboten auswirken kann.

Gesunde Lebenswelten – Ein Angebot der Ersatzkassen

Unter der Dachmarke „Gesunde Lebenswelten“ setzen die Ersatzkassen den bundesweiten Auftrag in Baden-Württemberg um, das Wohlbefinden und die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Bewohnenden stationärer Pflegeeinrichtungen zu fördern. Insbesondere die demografische Entwicklung, aber auch die Statistiken zeigen: Prävention für pflegebedürftige Menschen stellt ein wichtiges Zukunftsfeld dar. Denn der Wunsch und das Bedürfnis von Menschen nach einer gesundheitsfördernden Lebenswelt, die selbstbestimmtes Leben und Wohlbefinden so gut wie möglich unterstützt, hängen nicht vom Alter ab.

Das Präventionsgesetz ermöglicht es, dass auch pflegebedürftige Menschen in ihrer Lebenswelt Unterstützung zur Förderung ihrer Gesundheit erhalten. Die Pflegekassen stellen hierfür jährlich 32 Cent je Versicherten (Stand: 2019) zur Verfügung, das entspricht einem Finanzvolumen von rund 21 Millionen Euro.

Kontakt

Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg

Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com