Ersatzkassen gemeinsames Projekt „Gesunde Lebenswelten“

"Gesund leben im Kornhasen" - Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Menschen zum Erhalt von Alltagskompetenzen in stationären Pflegeeinrichtungen

So lange wie möglich selbstbestimmt leben

Stuttgart. Ältere Menschen wollen so lange wie möglich selbstbestimmt, unabhängig und gesund leben, auch wenn sie in einer stationären Pflegeeinrichtung leben. Das Projekt „Gesund leben im Kornhasen“, welches  in und mit der Altenpflegeeinrichtung Willy-Körner-Haus im Generationenzentrum Kornhasen in Stuttgart-Wangen durchgeführt wird, möchte dabei unterstützen. Dazu werden gesundheitsförderliche Strukturen gezielt ausgebaut und Gesundheitsförderung und Prävention betreffende Angebote für die Bewohnenden und deren Angehörige werden geschaffen. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung und nachhaltigen Verbesserung der gesundheitlichen Situation pflegebedürftiger Menschen in Stuttgart.

Festlegung der Handlungsfelder und erste Bedarfsabschätzung

Inhaltlich ist das Projekt insbesondere auf die Handlungsfelder Ernährung, Mobilitätsförderung, Aktivierung kognitiver Ressourcen und psychosoziale Gesundheit ausgerichtet.

Das Projekt besitzt eine partizipative Ausrichtung und bezieht sowohl Bewohnende und ihre Angehörigen als auch Mitarbeitende in den Projektverlauf ein. Geltende Corona Schutz- und Vorsorgemaßnahmen stellen das Projekt dabei immer wieder vor Herausforderungen. Zur Bedarfsabschätzung wurden Fokusgruppen mit Bewohnenden und deren Angehörigen mit dem Ziel durchgeführt, unterschiedliche Positionen zu einem Thema einzufangen, um dadurch ein differenziertes Meinungsbild zum Thema zu erlangen. Des Weiteren wurden  Expert*inneninterviews mit den Mitarbeitenden geführt. Anschließend erfolgte die Auswertung der Fokusgruppen, um daraus konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Erste Ergebnisse, Konzept- und Maßnahmenerarbeitung

Dabei zeigte sich, dass Bedarfe, die Teilhabe ermöglichen und Begegnungen schaffen, zu den am häufigsten genannten Bedarfen zählen. Denn die Corona-Pandemie verstärkt die psychische Belastung durch Reduzierung der sozialen Kontakte und Einschränkungen im Alltagsleben. Die Förderung der seelischen Gesundheit wurde in der pandemischen Zeit als dringlichste und wichtigste Maßnahme identifiziert. Auf die Bedarfserhebung erfolgen die Planung der Empfehlungen und deren Umsetzung. Die Schaffung von Begegnungsstätten in der Einrichtung, die Wiederbelebung von in der Pandemie eingefrorenen Aktivitäten und wohngruppenübergreifende Aktivitäten stehen hier im Vordergrund. Es wurde eine Arbeitsgruppe von Bewohnenden unter der Leitung der Projektverantwortlichen in der Einrichtung gegründet, welche ihre Arbeit bereits aufgenommen hat. Aber auch die anderen Handlungsfelder werden nicht außer Acht gelassen. So fällt beispielsweise die Bereitstellung von reiferem Obst und von mehr Gewürzen in das Handlungsfeld Ernährung. Im Bereich der kognitiven Ressourcen soll ein Ausbau bedarfsgerechter Aktivierung für alle Bewohnende erfolgen, insbesondere für die, die ihr Zimmer nicht verlassen können oder wollen, an Demenz erkrankt sind oder seh- oder hörbeeinträchtigt sind. Im Handlungsfeld Bewegung ist u. a. der Ausbau von Bewegungsaktivitäten ein Bedarf, besonders durch Pflege- und Betreuungskräfte. Das Thema Bewegungsförderung soll eine stärkere Integrierung in die Betreuungsangebote finden.

Ausblick und bevorstehende Veranstaltungen

Die Öffnung der Projektaktivitäten in den Stadtteil, der Ausbau vorhandener Strukturen und eine Weiterentwicklung der Vernetzungsarbeit im Sozialraum sind nun wichtige Inhalte des Projekts. In den kommenden Wochen steht die Teilnahme am Filmfest der Generationen an. Geplant sind drei Kinoabende mit Filmen zum Thema „Älterwerden“ mit Öffnung in den Stadtteil. Mit Unterstützung der Wilden Bühne e. V. erfolgt aktuell die Installation einer Theatergruppe. Außerdem steht die Rekrutierung gesellschaftlich Engagierter an, es wurden bereits Lesepaten aus der Stadtbibliothek angefragt, ob sie sich einen Einsatz im Willy-Körner-Haus vorstellen können. „Den Ersatzkassen mit ihrem Verband vdek ist es ein wesentliches Anliegen mit ihren präventiven und gesundheitsförderlichen Maßnahmen am Puls der gesellschaftlichen Herausforderungen zu sein und somit #regionalstark vor Ort zu agieren.“, so Frank Winkler von der vdek-LV Baden-Württemberg.

Am 28.11.2022 wird das Ersatzkassen gemeinsame Projekt im Sozial- und Gemeinderat der Stadt Stuttgart vorgestellt und über den derzeitigen Stand berichtet.

Kontakt

Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg

Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com