Wie gegen Hitze & Co. vorgehen?

Gesundheit in baden-württembergischen Kommunen am Beispiel von Singen am Hohentwiel und Mannheim

Im Rahmen des Modellprojekts "Gesund unterwegs im Stadtquartier – Die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen gesünder, vielfältiger und grüner machen" fand am 12.03.2025 die erste gemeinsame Pressekonferenz des GKV-Bündnisses für Gesundheit Baden-Württemberg, der Deutschen Umwelthilfe e.V. und der Stadt Singen statt. Die Pressekonferenz beinhaltete unter anderem die Frage, was gegen Hitze und andere klimabedingte Umweltbelastungen getan werden kann.

Hitze hat unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheit. „Hitzeerkrankungen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine schlechtere Immunabwehr, Hitzekollaps, Aggressivität durch vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen sind deutliche Anzeichen“, so Frank Winkler, stellvertretender Leiter der vdek-Landesvertretung Baden-Württemberg für das GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg. Hitzebelastungen gelten als das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland. Umweltschutz ist also auch Gesundheitsschutz. Gerade deshalb engagiert sich die GKV in Baden-Württemberg insbesondere im Projekt „Gesund unterwegs im Stadtquartier“.

Das Projekt startete im Oktober 2023 und wird von der Deutschen Umwelthilfe e.V. koordiniert und gemeinsam mit und in den Modellstädten Singen am Hohentwiel und Mannheim umgesetzt. Finanziell unterstützt wird das Projekt zum großen Teil vom GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg. Das Projekt hat eine Laufzeit bis September 2027. Es befindet sich derzeit in der Analysephase.

Es zeigt sich auch hier, dass urbane Gesundheitsressourcen und -belastungen in den Städten nicht gleich bzw. gerecht verteilt sind. „Das bedeutet konkret, dass Menschen mit einem niedrigen sozio-ökonomischen Status überdurchschnittlich oft Umweltbelastungen ausgesetzt sind“, so Ilka Markus, Teamleiterin Stadtnatur, Kommunaler Umweltschutz bei der Deutschen Umwelthilfe e.V.. Dies betrifft auch die Kinder und Jugendlichen, die in den sozial benachteiligten Stadtquartieren leben, welche im Rahmen des Projekts in den Fokus genommen werden. Gesundheits- und Umweltförderung wird bisher in kommunalen Prozessen nicht ausreichend miteinander verknüpft und ressortübergreifend gedacht. „Deshalb nehmen wir uns als Deutsche Umwelthilfe e.V. gemeinsam mit dem GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg und den beiden Modellkommunen Mannheim und Singen dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe an“, so Ilka Markus weiter. Daraus ergibt sich das zentrale Projektziel, Strukturen und Prozesse der beiden Modellstädte auf eine umweltgerechte und gesundheitsförderliche Stadtentwicklung auszurichten und die Lebensqualität vor Ort zu erhöhen. Hierzu gilt es die intersektorale Zusammenarbeit innerhalb der Kommunalverwaltung zu fördern (HiaP-Ansatz), um Gesundheitsförderung und Umweltschutz als feste Bestandteile der Gesundheitskonzepte der Städte zu etablieren und nachhaltig zu verankern. "Mit dem Projekt wollen wir die Bevölkerung und auch unsere Abteilungen in der Stadtverwaltung für den Zusammenhang von Klimaanpassung und Gesundheitsförderung sensibilisieren", sagt Verena Ilg, Quartierskoordinatorin der Stadt Singen.

Das Projekt setzt exemplarisch an vier Schulen und den umliegenden Stadtquartieren an. Durch die Beteiligung der Zielgruppen (Partizipation) soll die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen gesünder, vielfältiger und grüner werden. Hierzu berichtet Verena Ilg von aktuellen Vorhaben aus der Praxis. So fanden bereits Workshops mit den Schülerinnen und Schülern zum Thema Hitze oder eine Stadtteilbegehung statt. Da die Schulhöfe der beiden Modellschulen in Singen, die als zentrale Bearbeitungskulisse dienen, nicht nur von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden, sondern auch den Bewohnenden des Stadtquartiers zur Verfügung stehen, bedarf die Umgestaltung der Partizipation vieler Beteiligten innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung. Wie der Schulhof konkret umgestaltet werden kann und welche weiteren Maßnahmen partizipativ entwickelt und umgesetzt werden, wird sich im Projektverlauf zeigen. Fest steht, „dass ein Leitfaden entwickelt wird, welcher auch weiteren Kommunen helfen kann“, sagt Frank Winkler für das GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg.

Die Projektverantwortlichen werden regelmäßig über den aktuellen Projektstand im Rahmen von Pressekonferenzen oder Werkstattgesprächen berichten. Weitere Projektinformationen finden Sie unter: https://www.gkv-buendnis.de/.html

Das GKV-Bündnis für Gesundheit hat in jedem Bundesland eine Geschäftsstelle als zentrale Anlaufstelle für interessierte Kommunen und Institutionen eingerichtet. In Baden-Württemberg ist die Geschäftsstelle bei der AOK Baden-Württemberg angesiedelt. Die Ansprechpartnerin dort beantwortet Fragen zu Fördermöglichkeiten und berät Sie gerne. Details und Kontaktdaten unter https://www.gkv-buendnis.de/arge_bw.html

Zitate der Teilnehmenden der Pressekonferenz vom 12. März 2025 zum Download Zitat des vdek für das GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg et al.
Pressemappe vom 12. März 2025 zum Download Projektbeschreibung "Gesund unterwegs im Stadtquartier"
Einladung zur Pressekonferenz vom 12. März 2025 zu Download Ablauf der Pressekonferenz

Kontakt

Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg

Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com