Krankenkassen und KVB: Keine Praxis in Bayern verliert mehr als fünf Prozent!

Die bayerischen Haus- und Fachärzte können aufatmen: Durch die gemeinsame Anstrengung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) und der bayerischen Krankenkassen werden die größten Verwerfungen der bundesweiten Honorarreform zunächst beseitigt. Laut ersten, auf Echtdaten basierenden Honorarberechnungen der KVB kann eine Vielzahl der bayerischen Ärzte sogar mit einem Honorarplus rechnen. Für die durch die Honorarreform benachteiligten Praxen können die Verluste durch die 5-Prozent-Konvergenzregelung immerhin in Grenzen gehalten werden. Dies ist das Ergebnis eines Spitzengesprächs von KVB und Krankenkassen im Bayerischen Gesundheitsministerium. Dort wurden nun gestern letzte Details zur Umsetzung der 5-Prozent-Konvergenzregelung geklärt, die bereits im Januar auf Initiative des bayerischen Gesundheitsministers Dr. Markus Söder vereinbart worden war. „Es ist ein gemeinsamer Erfolg, dass die 5-Prozent-Klausel für Haus- und Fachärzte nun eingehalten wird“, sagte Söder und dankte den Vertretern von KVB und Krankenkassen für die Einigung trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Diese werde durch Umverteilung und Härtefallregelungen umgesetzt. Damit bleibe die hochwertige ambulante Versorgung in Bayern erhalten, so der bayerische Gesundheitsminister. Trotzdem erneuerte Söder seine Forderung nach einem Neustart im Gesundheitswesen: „Wir brauchen eine freie Gebührenordnung anstatt der zentralistischen und intransparenten Honorarreform.“

Die Vorstände der Krankenkassen und der KVB einigten sich darauf, dass die Mittel zur Stützung der Praxen, die aufgrund der Honorarreform mehr als fünf Prozent Verlust zu beklagen haben, von beiden Seiten aufzubringen seien. Die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen in Bayern stellte dar, dass sie bis an die Grenze des Machbaren gegangen sei, um die hochwertige ambulante Versorgung im Freistaat zu erhalten. Dies sei im Interesse der bayerischen Versicherten, denen vor allem am Erhalt der wohnortnahen ärztlichen Versorgung liege.
„Was wir jetzt erleben, ist das Ergebnis einer zentralistischen Honorarreform, die den besonderen regionalen Versorgungsstrukturen in Bayern nicht gerecht wird und Gewinner wie Verlierer unter den Ärzten zur Folge hat. Die gestrige Einigung beweist allerdings einmal mehr die Stärke und Verlässlichkeit der Vertragspartnerschaft von Krankenkassen und KV auf Landesebene“, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende der KVB, Dr. Axel Munte, zufrieden mit dem Gesprächsergebnis. „Maßnahmen wie diese, in denen wir Ärzte unsere von schmerzlichen Einbußen bedrohten Kollegen unterstützen, sind nur innerhalb einer starken Solidargemeinschaft, wie sie die KVB darstellt, möglich“, betont KVB-Chef Munte und erinnert daran, daß vor der Honorarreform solche Vereinbarungen mit den Kassen regional in Bayern leichter möglich waren und sich über viele Jahre bestens bewährt haben. Wir brauchen dringend wieder regionale Handlungsfreiheit, fordert der Vorstand der KVB.

Diese Pressemitteilung wurde veröffentlicht von:

der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern und des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit (StMUG)