Krankenhausversorgung in Bayern

Abbau von Überkapazitäten als Reformchance nutzen

Die jüngste Warnung des Bundesgesundheitsministers Hermann Gröhe vor einer anhaltenden Überversorgung mit Krankenhausbetten trifft auch auf die Situation in Bayern zu. Die Bettenauslastung in den bayerischen Kliniken lag 2012 lediglich bei 76,7 Prozent. Im Jahresdurchschnitt standen damit rechnerisch rund 17.700 Krankenhausbetten im Freistaat leer. Ein Prozess der schleichenden Unterauslastung, der sich trotz der Schließung unwirtschaftlicher Häuser in den letzten Jahren zunehmend verfestigt.

Eine wesentliche Ursache für die zurückgehende Bettenauslastung ist der kontinuierliche Rückgang der Verweildauer in den Krankenhäusern. Sie ging von 17,1 Tagen im Jahr 1980 über 9,5 Tage in 2000 auf aktuell 7,4 Tage zurück.

„Nicht die Zahl der Betten, sondern die Qualität der Versorgung entscheidet über die Leistungsfähigkeit einer Klinik“, erklärt Ralf Langejürgen, Leiter der Landesvertretung Bayern des Verbandes der Ersatzkassen. „Wenn Krankenhausbetten dauerhaft leer stehen, nützt das weder dem Patienten noch dem Krankenhausmanagement“.

Deshalb sollte der Freistaat Bayern den Abbau von Überkapazitäten als Reformchance nutzen. Ein wichtiges Instrument hierzu könnte die Krankenhausförderung des Freistaates sein, die sich 2013 auf rund 500 Millionen Euro belief. „Diese Investitionen sollten nicht in den Erhalt von Überkapazitäten, sondern in den qualitätsorientierten Umbau von stationären Strukturen fließen“, so Ralf Langejürgen.

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