Eigenanteil in stationärer Pflege in Bayern steigt weiter

Pflegebedürftige müssen 100 Euro pro Monat mehr zahlen

Die finanzielle Belastung der bayerischen Pflegeheimbewohner ist erneut gestiegen. Jeden Monat müssen die Pflegebedürftigen in den stationären Einrichtungen in Bayern 100 Euro mehr als vor einem Jahr zahlen. Im Laufe des Jahres 2019 stieg die Eigenbeteiligung der Betroffenen um 5,35 Prozent von 1.869 auf 1.969 Euro monatlich. Dies ist besonders problematisch, weil der Eigenanteil der Pflegebedürftigen in Bayern bereits im vergangenen Jahr über dem Bundesdurchschnitt lag.

Die Eigenbeteiligung besteht aus drei Komponenten: Einrichtungseinheitlicher Eigenanteil, Unterkunft und Pflege sowie Investitionskosten. Während die Investitionskosten nur wenig (+ 0,74 Prozent) und die Kosten der Unterkunft und Verpflegung 2019 moderat (+ 2,8 Prozent) gestiegen sind, nahm der Einrichtungseinheitliche Eigenanteil überproportional um 9,63 Prozent zu.

Mehr als 51.000 Menschen finanziell überfordert

Bei finanzieller Überforderung erhalten die Pflegebedürftigen Hilfe zur Pflege vom Sozialamt. In Bayern gibt es mehr als 51 Tausend Menschen, die auf diese Hilfe angewiesen sind. Das sind mehr als 13 Prozent der Fälle bundesweit. Nur in Nordrhein-Westfalen sind mehr Menschen betroffen (103 Tausend). Zum Vergleich liegt die Zahl der Hilfebedürftigen in Baden-Württemberg bei rund 39 und in Niedersachsen bei etwa 35 Tausend.

„Die Kostendynamik der letzten zwei Jahre bereitet uns große Sorgen. Der Eigenanteil in bayerischen Pflegeheimen stieg von 2018 auf 2020 um nicht weniger als 11,5 Prozent“, kommentiert Ralf Langejürgen, Leiter der Landesvertretung Bayern des Verbandes der Ersatzkassen, die neuesten Zahlen. „Angesichts dieser Entwicklung wird es baldmöglichst weitere Reformmaßnahmen zur Sicherstellung einer gerechten Finanzierung der Altenpflege geben müssen“.

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