„Habe die Ehre“: Gemeinde Zell erhält knapp 53.000 Euro Fördergeld für Präventionsprojekt

Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände stellt Fördermittel für Projekt, das Einsamkeit und Isolation von Senioren entgegenwirken will

Am 1. März 2022 fiel der offizielle Startschuss für das Projekt „Habe die Ehre – Senioren in der Gemeinde Zell durch Teilhabe an der Gesellschaft fit halten“. Gemeinsam unterstützen die AOK Bayern, der BKK Landesverband Bayern, IKK classic, die Knappschaft und die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) und der Verband der Ersatzkassen (vdek) das Projekt im Rahmen der Landesrahmenvereinbarungen Prävention Bayern mit einer Fördersumme in Höhe von 52.950 Euro.

Ziel des Förderprojekts ist es, die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Seniorinnen und Senioren in Zell, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, zu steigern und Erkrankungen vorzubeugen, die mit fehlender gesellschaftlicher Teilhabe in Verbindung gebracht werden. Zu diesen zählen beispielsweise Demenz, Depression und Alkoholsucht. Um ihr Ziel zu erreichen, will die Gemeinde Zell im Rahmen des Förderprojekts Zugänge zu Angeboten der Gesundheitsförderung und Prävention schaffen und somit Einsamkeit und Isolation von Seniorinnen und Senioren entgegenwirken.

Ein Fünftel fühlt sich einsam

Laut einer Bedarfsanalyse, die die Gemeinde im Rahmen des Fördermittelantrags durchgeführt hat, fühlen sich 20 Prozent der befragten Seniorinnen und Senioren in Zell manchmal bis häufig einsam. Gleichzeitig gaben über die Hälfte der Befragten an, nach Abzug aller Steuern und Sozialversicherungsbeiträge unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle von 60 Prozent des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens ihrer Altersgruppe zu liegen. Für eben diese Menschen, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden, entwickelt in der Gemeinde Zell nun eine Projektgruppe drei Jahre lang Angebote der Gesundheitsförderung sowie Zugänge zu diesen.

Akzeptanz durch Teilhabe

Die Zielgruppe – die Seniorinnen und Senioren – wird während der gesamten drei Jahre in sämtliche Entscheidungsprozesse eingebunden. Sie sind in der Planungsgruppe vertreten und sollen soweit möglich an der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen beteiligt werden. Auf diesem Weg möchte das Projekt die Akzeptanz und Teilhabe der Zielgruppe an den einzelnen Maßnahmen von Anfang an sicherstellen.

Zugleich integriert die Gemeinde Zell unterschiedliche Personengruppen und Kommunikationskanäle innerhalb der Gemeinde, um möglichst viele Seniorinnen und Senioren erreichen zu können. So ist neben den örtlichen Vereinen und der freiwilligen Feuerwehren auch die katholische Pfarrgemeinde in die Kommunikation eingebunden. Gemeinsam wollen sie Seniorinnen und Senioren bei verschiedensten Gelegenheiten über die regelmäßigen Angebote zur Gesundheitsförderung informieren. Geplant sind mindestens zwei regelmäßige Veranstaltungen pro Monat, von Infoveranstaltungen bis hin zu gemeinsamen Bewegungseinheiten. Die Gemeinde will das Angebot auch nach Ablauf der 18-monatigen Umsetzungsphase weitestgehend aufrechterhalten. Dazu werden innerhalb der Projektlaufzeit drei Multiplikatoren ausgebildet, die eine nachhaltige Verankerung des Angebots in der Gemeinde sicherstellen sollen.

Ein Herzensprojekt

Eine weitere wichtige Protagonistin des Projekts „Habe die Ehre“ ist Gesundheitsbotschafterin Brigitte Bohmann. Sie hat bereits in der Vergangenheit zahlreiche Informationsveranstaltungen für Seniorinnen und Senioren sowie pflegende Angehörige in der Gemeinde Zell durchgeführt. Dank ihres steten Engagements sich fortzubilden, ist Brigitte Bohmann seit Ende 2020 zertifizierte Generationenmanagerin sowie MAKS-Therapeutin für Personen mit Risikofaktor Demenz. „Als Gesundheitsbotschafterin liegt mir das Wohl der Seniorinnen und Senioren in Zell besonders am Herzen und ich freue mich darauf, das Projekt mit meinem Wissen, aber auch meinen Netzwerken so gut wie möglich zu unterstützen“, erklärt die Gesundheitsbotschafterin.

Ganz entscheidend für den erfolgreichen Verlauf des Projekts ist eine weitere Person, Bürgermeister Thomas Schwarzfischer. „Für mich ist ‚Habe die Ehre‘ ein Herzensprojekt. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass die Förderung unseres Projekts durch die gesetzlichen Krankenkassen bewilligt wurde. Das gibt uns die Gelegenheit, eine zukunftsfähige und nachhaltige Struktur zur Teilhabe unserer Seniorinnen und Senioren aufzubauen“, freut sich Bürgermeister Thomas Schwarzfischer.

Begleitet wird das Projekt von der LMU München, die im Rahmen der Initiative Gesund.Leben.Bayern. des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege eine umfangreiche Evaluation plant. Das Evaluationskonzept umfasst dabei neben der abschließenden Bewertung auch eine fortlaufende Auswertung zur Akzeptanz und Nutzung der Maßnahmen, auf deren Basis die einzelnen Maßnahmen bereits im Projektverlauf bedarfsorientierten Anpassungen unterzogen werden können.

Kontakt

Dr. Sergej Saizew
Stellv. Leiter und Pressesprecher
vdek-Landesvertretung Bayern
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Tel.: 0 89 / 55 25 51 - 60
Fax: 0 89 / 55 25 51 - 14
E-Mail: sergej.saizew@vdek.com