Stationäre Pflege

Starker Anstieg der Eigenbeteiligung der Pflegebedürftigen

Die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen in der stationären Pflege ist im vergangenen Jahr stark angestiegen. Die rechnerische Eigenbeteiligung (ohne Berücksichtigung der Zuschläge) lag am 1.1.2023 in Bayern durchschnittlich bei 2.394 Euro in Monat. Das sind 216 Euro mehr als vor einem Jahr. Die Steigerung beträgt somit rund 10 Prozent. Ursächlich dafür sind die gesetzlich verankerten Tarifanpassungen für die Pflegekräfte und die steigenden Lebenshaltungskosten, vor allem für die Energie.

Zur finanziellen Entlastung der Pflegeheimbewohner zahlt die Soziale Pflegeversicherung prozentuell gestaffelte Zuschläge, die von der Verweildauer der Betroffenen im Pflegeheim abhängen. Im ersten Jahr in einem bayerischen Pflegeheim erhalten sie aktuell 62 Euro monatlich. Der Zuschlag steigt im zweiten Jahr auf 312 Euro, im dritten Jahr auf 561 Euro. Ab dem vierten Jahr sind es 872 Euro pro Monat. Insgesamt gaben die Pflegekassen in Deutschland 2022 rund 3,4 Milliarden Euro für die Zuschläge aus. In diesem Jahr wird sich dieser Betrag voraussichtlich auf deutlich mehr als vier Milliarden Euro belaufen.

Im bundesweiten Vergleich ist die Eigenbeteiligung der bayerischen Pflegeheimbewohner unterdurchschnittlich. Bayern liegt derzeit auf Platz sieben. Vor einem Jahr rangierte es auf Platz sechs. Eine kleine Verbesserung. Eine weitere gute Nachricht: Die Eigenbeteiligung stieg in Bayern moderater als im Bundesdurchschnitt auf. Insgesamt betrug sie knapp 10 Prozent, während der Bundesdurchschnitt um mehr als 13 Prozent zunahm. Besonders groß ist der Unterschied bei den Kosten der reinen Pflege. Sie stiegen in Bayern um fast 16,5 Prozent, dagegen waren es im Bundesdurchschnitt rund 25 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei den Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie bei den Investitionskosten zu verzeichnen.

Kontakt

Dr. Sergej Saizew
Stellv. Leiter und Pressesprecher
vdek-Landesvertretung Bayern
Arnulfstr. 201a
80634 München

Tel.: 0 89 / 55 25 51 - 60
Fax: 0 89 / 55 25 51 - 14
E-Mail: sergej.saizew@vdek.com