Stationäre Pflege

Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige in der stationären Pflege erneut stark gestiegen

Eine Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) vom 1. Juli 2024 macht deutlich, dass der Anteil, den Pflegebedürftige in bayerischen Pflegeheimen aus eigener Tasche bezahlen müssen, erneut angestiegen ist.

Die höchsten Mehrkosten im Vergleich zum Vorjahr haben Pflegebedürftige im ersten Jahr ihres Aufenthalts: Hier stiegen die Kosten auf durchschnittlich 2.814 Euro Eigenbeteiligung im Monat, 264 Euro mehr als im Vorjahr. Pflegebedürftige, die länger als zwölf Monate im Heim verbrachten, mussten durchschnittlich 2.544 Euro im Monat (plus 282 Euro) zuzahlen. Wer mehr als zwei Jahre im Pflegeheim versorgt wurde, musste 2.185 Euro (plus 211 Euro) aufbringen, und Pflegebedürftige mit einer Aufenthaltsdauer von über drei Jahren zahlten 1.735 Euro im Monat (plus 120 Euro).

Aus welchen Kosten setzt sich die Eigenbeteiligung zusammen?

Die von den Pflegebedürftigen zu tragende Eigenbeteiligung setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Den Kosten für Unterkunft und Verpflegung, den Investitionskosten und dem sogenannten einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE). Dieser beinhaltet vor allem Kosten für das Pflegepersonal. Dass die Eigenbeteiligung mit zunehmender Aufenthaltsdauer geringer wird, ist durch die Zuschüsse begründet, die die Pflegekasse zum EEE dazugibt. Aktuell betragen die Zuschüsse im ersten Aufenthaltsjahr 15 Prozent des zu zahlenden EEE, im zweiten Aufenthaltsjahr 30 Prozent, im dritten Aufenthaltsjahr 50 Prozent und ab dem vierten Aufenthaltsjahr 75 Prozent des zu zahlenden EEE. Die Zuschüsse waren zum Jahresanfang um jeweils fünf Prozent erhöht worden, für das erste Aufenthaltsjahr sogar um zehn Prozent.

Investitionskostenübernahme würde Pflegebedürftige entlasten

„Erneut steigt die finanzielle Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige in bayerischen Pflegeheimen.“, so Thomas Hackenberg, Leiter der vdek-Landesvertretung Bayern. „Die Ersatzkassen fordern seit Jahren, dass die Bundesländer ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen müssen und die Investitionskosten in den Pflegeheimen vollumfänglich übernehmen. Das würde zu einer dauerhaften und deutlich spürbaren Entlastung der Pflegebedürftigen führen.“  

Kontakt

Dr. Sergej Saizew
Stellv. Leiter und Pressesprecher
vdek-Landesvertretung Bayern
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