Projekt RESIST – Materialien zum rationalen Einsatz von Antibiotika jetzt für alle abrufbar

Informationsmaterialien zum Einsatz von Antibiotika im Rahmen des Projektes RESIST sind ab sofort für alle Ärztinnen und Ärzte in Brandenburg zugänglich. Das Projekt „RESISTenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen“ konnte in den Jahren von 2016 bis 2020 zeigen, dass die Antibiotikaverordnungen bei akuten Atemwegserkrankungen zurückgehen, wenn Patientinnen und Patienten besser aufgeklärt werden.

Unterschiede klar erkennbar

In Brandenburg haben 140 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte am RESIST-Projekt teilgenommen. Mit Projektende wurde deutlich: Während 48 Prozent der Patientinnen und Patienten in Vergleichspraxen ein Antibiotikum verordnet bekamen, verschrieben teilnehmende Ärztinnen und Ärzte ihren Patienten mit unteren Atemwegsinfektionen in nur 29 Prozent der Fälle ein Antibiotikum.

Neben der veränderten Entscheidung für oder gegen ein Antibiotikum ließ sich auch ein Unterschied in der Wirkstoffauswahl beobachten. So griffen die Teilnehmer in der „Antibiotikasaison“ seltener zu risikobewerteten Antibiotika als die nicht teilnehmenden Praxen.

RESIST-Materialien auch als Download erhältlich

Bislang konnten nur die am RESIST-Projekt beteiligten Ärztinnen und Ärzte von der Online-Schulung für eine bessere Arzt- und Patientenkommunikation profitieren und die Flyer, Praxisposter oder ein Infozept (statt Rezept) mit Tipps zum Umgang mit Erkältungskrankheiten verwenden. Ab sofort stehen die Materialien nun allen interessierten Praxen in Brandenburg zur Verfügung.

Sie können hier kostenfrei heruntergeladen werden. Zudem wird die Online-Schulung über das Sichere Netz der KVen im KBV-Fortbildungsportal bereitgestellt.

Aufklärung über Antibiotika in die Regelversorgung überführen

„Bevor wir in die diesjährige Herbst- und Erkältungszeit starten, erhalten alle Ärztinnen und Ärzte in Brandenburg die Möglichkeit, die RESIST-Materialien zu nutzen und in ihrer Praxis einzusetzen. Wir wollen so die erprobten Methoden in die Regelversorgung überführen, damit alle Patientinnen und Patienten von dem Nutzen profitieren können“, erklärt Marina Rudolph, Leiterin der vdek-Landesvertretung Berlin/Brandenburg. „RESIST hat gezeigt, wie wichtig die Arzt-Patienten-Kommunikation ist und was durch eine gezielte Information über die Ärztin bzw. den Arzt erreicht werden kann.“

Dipl.-Med. Andreas Schwark, Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg ergänzt: „Antibiotika zählen zu den wichtigsten medizinischen Entdeckungen. Sie sind wirksam gegen Bakterien und können lebensbedrohliche Erkrankungen heilen. Je häufiger Antibiotika jedoch verschrieben und eingesetzt werden, desto größer wird das Risiko der Resistenzentwicklung. Daher ist und bleibt RESIST ein so wichtiges Projekt.“

Informationen über das RESIST-Projekt

Das bundesweite Projekt ist eine Zusammenarbeit des vdek und seiner Mitgliedskassen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, acht Kassenärztlichen Vereinigungen und dem Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Rostock. Es wurde vom Innovationsfonds im Rahmen der ersten Förderwelle zu den neuen Versorgungsformen unterstützt.



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