Regionales Modellvorhaben in Berlin

Grippeschutzimpfung in Apotheken

Apotheke

Der vdek-Landesverband Berlin/Brandenburg hat zusammen mit Kassenärzten und Apothekern in Berlin ein deutschlandweit einmaliges Modellvorhaben gestartet: Versicherte der Ersatzkassen ab 18 Jahren konnten sich zusätzlich auch in öffentlichen Apotheken in Charlottenburg-Wilmersdorf gegen Grippe impfen lassen.

Impfraten bisher niedrig

Ziel des Vorhabens war die Erhöhung der niedrigen Impfraten gegen Influenza. Begleitend dazu sollte auch die Anzahl der Influenzaimpfungen durch Vertragsärztinnen und –ärzte in Charlottenburg-Wilmersdorf steigen.

Deutschland liegt immer noch weit hinter dem von der EU gesetzten Ziel von 75 %. Eine Steigerung der Influenza-Durchimpfungsrate ist daher dringend geboten. Das gilt auch für Berlin. Hier liegt die Durchimpfungsrate bei Personen, die 60 Jahre und älter sind, mit knapp 50 % in der Saison 2019/2020 zwar über dem Bundesdurchschnitt von knapp 40 %, ist aber „traditionell“ in den ehemals westlichen Stadtbezirken deutlich niedriger als in den ehemals östlichen Bezirken der Stadt.

Versicherte ohne Arztkontakte

Das Angebot der Apotheken richtete sich an Versicherte der Ersatzkassen Barmer, DAK, HEK, hkk, KKH und TK. Es sollte insbesondere Versicherte ansprechen, die sich nicht regelmäßig in ärztlicher Behandlung befinden und daher das Impfangebot durch in Berlin niedergelassene Ärztinnen und Ärzte bisher nicht in Anspruch genommen haben.

Bereits Anfang September 2021 haben der Berliner Apotheker-Verein Apotheker-Verband Berlin (BAV) e.V. und der Verband der Ersatzkassen eine entsprechende Vereinbarung nach § 132j SGB V geschlossen. Die Versicherten konnten sich bis Ende August 2022 in den Apotheken impfen lassen.

Entsprechende Zusatzqualifikation

Es waren 11 Apotheken mit Sitz in Charlottenburg-Wilmersdorf der Vereinbarung beigetreten und konnten somit diese Dienstleistung anbieten. Es imptfen ausschließlich Apotheker und Apothekerinnen, die eine entsprechende ärztliche Schulung absolviert haben und damit über eine entsprechende Zusatzqualifikation verfügen.

Das Modellvorhaben ist auf zwei Jahre befristet und wird anhand eines bundesweit einheitlichen, mit dem Robert-Koch-Institut abgestimmten Fragenkatalogs evaluiert.