Landtagswahlen in Brandenburg

Forderungen der Ersatzkassen zur Pflege

Symbolbild: Häusliche Pflege

Pflegekräfte und pflegende Angehörige leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Gleichzeitig drohen immer mehr Menschen durch Pflege und Pflegebedürftigkeit in Sozialhilfe-abhängigkeit und Armut zu geraten. Angesichts rasant steigender Kosten scheinen weitere Beitragssatzsteigerungen unausweichlich. Die Absicherung des Pflegerisikos ist jedoch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Mit Blick auf den demografischen Wandel und der damit einhergehenden Zunahme an Pflegebedürftigen bei gleichzeitigem Fachkräftemangel, kommen Versorgung und Finanzierung in der Pflege eine zentrale Bedeutung zu. Im Vordergrund steht daher die Frage nach einer gerechten und ausgewogenen Aufteilung der finanziellen Lasten im Rahmen der Pflegefinanzierung.

Die Ersatzkassen in Brandenburg fordern:

Betroffene entlasten

Die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen muss begrenzt werden. Das Pflegerisiko darf nicht in die Armut führen. Das betrifft sowohl die stationäre als auch die ambulante Pflege. In Brandenburg machen die Investitionskosten, bei einer Aufenthaltsdauer von bis zu zwölf Monaten, durchschnittlich ca. 14 Prozent an der Eigenbeteiligung in der stationären Pflege aus. Das zeigen Zahlen des vdek von Januar 2024. Das Land Brandenburg muss die Investitionskosten endlich vollumfänglich übernehmen. Entgegen der Ankündigung der Bundesregierung wurde die Ausbildungskostenumlage bislang nicht aus dem Eigenanteil herausgenommen. Durch nachfolgende Gesetzgebung ist sogar eine Erhöhung des Eigenanteils durch Ausbildungen in der Pflege zu erwarten. Ausbildung ist aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Kosten dürfen nicht einseitig auf die Pflegebedürftigen umgelegt werden. Der große Teil der Pflegebedürftigen in Brandenburg wird in der häuslichen Pflege versorgt. Daher ist eine finanzielle Entlastung durch eine spürbare Anhebung und Dynamisierung des Pflegegeldes notwendig.

Fachkräfte gewinnen und halten

Aufgrund des Fachkräftemangels steht die pflegerische Versorgung vor großen Herausforderungen. Verbesserungen der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in der Pflege sind unausweichlich, nur so kann die Attraktivität des Berufsbildes erhöht werden. Die Rahmenbedingungen müssen so angepasst werden, dass die Integration neuer Fachkräfte dauerhaft gelingt.

Bedarfsplanung starten

Der Pflegesektor unterliegt derzeit starken Marktmechanismen. Eine Bedarfs-planung analog dem Krankenhausbereich oder der ambulanten Versorgung könnte bestehenden Tendenzen zu Unter- und Überversorgung entgegenwirken und so einen Beitrag zu einer besseren Versorgung leisten.

 

Pakt für Pflege verstetigen

Der Brandenburger Pakt für Pflege muss über Amtsperioden hinaus verstetigt und institutionalisiert werden. So können pflegende Angehörige auch in Zukunft zielgerichtet unterstützt werden, lokale Akteure bei der altersgerechten Gestaltung von Sozialräumen gefördert sowie Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in der Pflege verbessert werden.