Forsa-Umfrage des vdek

Versicherte setzen auf Qualität in der Krankenhausversorgung

Für eine planbare Operation würden 86 Prozent der Befragten eine Fahrtzeit von zwei Stunden in Kauf nehmen, um zu einem spezialisierten Krankenhaus zu gelangen. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, das Ende 2019 rund 1.000 gesetzlich Krankenversicherte nach ihren Erwartungen und Eindrücken in Bezug auf die Versorgung im Krankenhaus befragt hat.

Der vdek hatte diese Umfrage in Auftrag gegeben, um zu erfahren, wie die Versicherten die Krankenhausversorgung erleben. Positives Ergebnis ist, dass die Befragten die Qualität in den Krankenhäusern überwiegend als gut bewerten. 61 Prozent sagen, die Qualität sei „sehr gut“ oder „eher gut“. Dabei bewertet der weitaus größte Teil der Befragten, die in den vergangenen zehn Jahren im Krankenhaus behandelt wurden, den Aufenthalt positiv: 56 Prozent waren „sehr zufrieden“, 38 Prozent „eher zufrieden“.

Spezialisierung = Qualität

Trotzdem nehmen Patienten wahr, dass es Qualitätsunterschiede zwischen den Krankenhäusern gibt. Diese werden von 26 Prozent als „sehr groß“ beschrieben, 43 Prozent schätzen sie als „eher groß“ ein. Auch denken viele der Befragten, dass es vorkommt, dass aus medizinischer Sicht unnötige Operationen durchgeführt werden. 37 Prozent schätzen, dass dies „häufig“ ist und 36 Prozent denken, dass dies „manchmal“ vorkommt.

Über die Vorteile größerer spezialisierter Häuser sind sich die Befragten ganz überwiegend im Klaren: 78 Prozent schätzen die Geräteausstattung dort besser ein, als in kleinen Krankenhäusern, 76 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Qualität der Operationen besser ist, je häufiger der Eingriff in einer Klinik durchgeführt wird. Eine Einschätzung, die sich mit wissenschaftlichen Analysen deckt und bereits zu Vorgaben von Mindestmengen für bestimmte Eingriffe geführt hat.

„Die Patienten spüren es am deutlichsten, wie sich Strukturen und Routinen auf die Qualität in den Krankenhäusern auswirken.“, kommentiert der Leiter der Landesvertretung Bremen des vdek, Torsten Barenborg, die Ergebnisse der Befragung. Die Tatsache, dass Patienten für eine planbare Operation durchaus zwei Stunden Fahrt in Kauf nehmen würden, wenn sie dafür in einer spezialisierten Klinik behandelt werden, solle auch der Bremer Krankenhausplanung zu denken geben. „Niemandem ist geholfen, wenn viele Kliniken möglichst viele Disziplinen vorhalten – schon gar nicht in Zeiten massiver Personalknappheit. Es ist höchste Zeit für Bremen, eine qualitätsorientierte Krankenhausplanung voranzutreiben.“, so der Leiter der Landesvertretung.

Lesen Sie hierzu auch die Stellungnahme des Leiters der Bremer Landesvertretung zur zukunftssicheren Krankenhausplanung.

Mehr zu der Forsa-Umfrage auf den Seiten der Verbandszentrale.

Kontakt

Christiane Rings

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Bremen

Tel.: 04 21 / 1 65 65 - 76

E-Mail: christiane.rings@vdek.com

und

Birgit Tillmann

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Bremen

Tel.: 04 21 / 1 65 65 - 84
E-Mail: birgit.tillmann@vdek.com