Präventionsprojekt von Krankenkassen und Lebenshilfe e.V. ist gestartet

Gesunde Ernährung für Menschen mit Behinderung

Um die Qualität der Ernährung von Menschen mit geistiger Behinderung zu verbessern, haben die Bremer Gesetzlichen Krankenkassen gemeinsam mit der Lebenshilfe Bremen ein Projekt gestartet. „Einfach, lecker und gesund essen – das kann ich!“ heißt das Projekt, das seit Beginn des Jahres im Setting (Lebensumfeld) „Wohnen“ bei der Lebenshilfe Bremen angesiedelt ist.

Dass die Beschäftigung mit der Ernährung in diesem Bereich notwendig ist, zeigen unterschiedliche Studien. Demnach sind Menschen mit geistiger Behinderung im Vergleich zur übrigen Bevölkerung häufiger übergewichtig. Folgeerkrankungen wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Herz- Kreislauferkrankungen treten dadurch häufiger und auch früher auf. Hier positive Veränderungen in den Strukturen der Betreuungseinrichtungen und im Wissen über Ernährung herbeizuführen, ist das Anliegen des gemeinsamen Projekts.

Strukturen und Bewusstsein schaffen

Mehr als 300 Menschen mit geistiger Behinderung im Alter von 18 bis 86 Jahren leben in Bremen in Wohneinrichtungen der Lebenshilfe – so selbstbestimmt wie möglich. Die Wohnformen reichen von Einheiten mit hohem Hilfebedarf in unterschiedlich großen Gruppen oder Wohngemeinschaften bis zu individuellen Appartements. Hilfe und Unterstützung variieren dabei nach Bedarf.

Die Bewohner*innen sollen mit dem Projekt befähigt werden, sich bewusst mit ihrer Ernährung zu beschäftigen und ein gesundes Essverhalten zu entwickeln. Dabei geht es um allgemeine Kenntnisse über gesunde Ernährung, die Auswahl und den Einkauf von Lebensmitteln sowie die Zubereitung von Mahlzeiten.

Beispielsweise sollen Informationsmaterialien in leichter Sprache den Bewohner*innen eine gesunde Ernährung näher bringen, damit die Erkenntnisse beim Kochen und im täglichen Miteinander umgesetzt werden können. Das gesamte Umfeld soll bis zum Ende des Projekts so aufgestellt sein, dass eine Auseinandersetzung mit Essen und gesunder Ernährung auf allen Ebenen möglich ist.

Gesunde Ernährung verankern

Dafür sollen bei der Lebenshilfe allgemeingültige Standards für Einkauf, Zubereitung von Mahlzeiten und Beratung über Ernährung eingeführt werden. Schulungen sollen die Mitarbeiter*innen der Lebenshilfe aus den unterschiedlichen Fachbereichen dazu befähigen, eine gesunde Ernährung umzusetzen und das Wissen darüber weiterzugeben. So können durch Gesprächsrunden, gemeinsame Kochaktionen und individuelle Beratungen die Bewohner*innen einbezogen und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit vermittelt werden.

Das Projekt ist Anfang des Jahres gestartet und wird von den Bremer Gesetzlichen Krankenkassen mit rund 149.000 Euro gefördert. Die Laufzeit beträgt drei Jahre. Wie bei Projekten im Setting (Lebensumfeld) gefordert, sollten die Maßnahmen dann verstetigt sein, so dass keine weitere Förderung von außen mehr notwendig ist.

Evaluiert wird das Projekt vom Leibniz Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS). Die Umsetzung des Projektes wird von einer Steuerungsgruppe begleitet, die sich aus der Projektleitung, einer Krankenkassenvertreterin, Mitarbeitenden der Lebenshilfe, dem BIPS, einer Angehörigenvertreterin und einer Vertreterin der Bewohnenden zusammensetzt. „Dass ich mitmachen darf, ist für mich sehr schön!“, freut sich Bewohner*innenvertreterin Nadine van de Gabel. Es ist nicht das erste Projekt, in dem sie sich engagiert. Erste Erfahrungen konnte sie bereits bei dem vom GKV-Bündnis geförderten Projekt „Bewegung und Gesundheit im Alltag stärken (BeuGe)" sammeln.

Prävention und Gesundheitsförderung in Bremen auszubauen, ist den Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nicht nur ein Anliegen, sondern auch gesetzlicher Auftrag. Bisher werden vier Projekte gemeinsam von den Bremer Krankenkassen mit mehr als einer Millionen Euro gefördert. „Diese Summe kann noch steigen. Wir freuen uns über weitere Projekt­ideen die unseren Förderkriterien entsprechen.“, betont Dr. Svenja Jacobs vom Verband der Ersatzkassen für die GKV in Bremen.

Kontakt

Christiane Rings

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Bremen

Tel.: 04 21 / 1 65 65 - 76

E-Mail: christiane.rings@vdek.com

und

Birgit Tillmann

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Bremen

Tel.: 04 21 / 1 65 65 - 84
E-Mail: birgit.tillmann@vdek.com