Psychiatrie-Modell in Bremen: flexibel, fortschrittlich, patientenorientiert

Innovative Behandlungsformen sorgen für hochwertige Versorgung

In Bremen wird gerade eines der größten Psychiatrieprojekte in Deutschland durchgeführt. Die Krankenkassen sehen darin die Möglichkeit, die bisher vor allem auf stationäre Behandlung ausgerichtete psychiatrische Versorgung verstärkt durch Ansätze und Angebote im Lebensumfeld der Patientinnen und Patienten zu ersetzen. Diese sollen sich eng an den Bedürfnissen der Betroffenen orientieren. Diese Woche unterzeichnen die bei der psychiatrischen Betreuung in Bremen führende Gesundheit Nord (GeNo), die Krankenkassen und ihre Verbände die entsprechenden Verträge.

Reformbedarf für die psychiatrische Versorgung

In Deutschland werden im Vergleich zu anderen europäischen Ländern viele psychisch erkrankte Menschen in Krankenhäusern stationär behandelt, obwohl ihnen häufig mit ambulanten, fortschrittlicheren Behandlungsformen besser geholfen werden könnte.

Laut dem Statistischen Amt der Europäischen Union, Eurostat, hatte Deutschland in den Jahren 2017/2018 mit 128 psychiatrischen Betten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner den zweithöchsten Wert innerhalb der EU (EU-Durchschnitt: 78 Betten). Im Bundesland Bremen kamen im Jahr 2022 sogar etwa 140 psychiatrische Betten auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Psychiatrie-Reform in Bremen

Die Krankenkassen und ihre Verbände unterstützen deshalb aktiv die Psychiatrie-Reform in Bremen, die vor über zehn Jahren von der Bremischen Bürgerschaft einstimmig beschlossen wurde. Ziel der Reform ist es, die gesamte psychiatrische Versorgung in Bremen regional, gemeindenah, ambulant und vor allem patientenorientiert zu gestalten. Dabei sollen stationäre Behandlungsleistungen unter anderem auch in Angebote umgewandelt werden, die den Patientinnen und Patienten eine Behandlung zuhause oder ambulant in Wohnortnähe ermöglichen. Dies ist eine bedeutende Veränderung, denn viele Patientinnen und Patienten brauchen kein Bett im Krankenhaus, sondern benötigen mehr Therapie- und Unterstützungsangebote.

Innovatives Psychiatrie-Modell in der Gesundheit Nord

In Bremen startet jetzt das Psychiatrie-Modell in der GeNo, das ein entscheidender Schritt in der Umsetzung der Psychiatrie-Reform ist. Dieses Modell ermöglicht eine flexible und individuell angepasste Behandlung, die je nach Bedarf zwischen vollstationär, tagesklinisch, ambulant im Rahmen der psychiatrischen Institutsambulanz und einer aufsuchenden Behandlung im Zuhause der Betroffenen variieren kann. Erfolgreiche Modelle aus anderen Bundesländern haben gezeigt, dass eine entsprechende Neuorganisation der Finanzierung das Behandlungsumfeld verändern kann. Eine zwischen allen Krankenkassen und der Klinik verhandelte Garantie sichert der GeNo die Finanzierung der Behandlung, unabhängig von der Art der Therapie. Dadurch wird der Anreiz geschaffen, jeder Patientin und jedem Patienten maßgeschneidert die Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen, die benötigt wird.

Zukunftsperspektive der Versorgung

Die Veränderungen in den Versorgungssystemen erfordern gemeinsame Kraftanstrengungen, für die nun ein wichtiger Grundstein gelegt wurde. Den Krankenkassen und ihren Verbänden ist es ein großes Anliegen, die GeNo aktiv in ihrem Streben zur Verbesserung der Versorgungsqualität zu unterstützen und den Transformationsprozess zu ermöglichen. Das gemeinsame Ziel, die Sicherung einer qualitativ hochwertigen psychiatrischen Versorgung, ist erreichbar.

Kontakt

Christiane Rings

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Bremen

Tel.: 04 21 / 1 65 65 - 76

E-Mail: christiane.rings@vdek.com

und

Birgit Tillmann

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Bremen

Tel.: 04 21 / 1 65 65 - 84
E-Mail: birgit.tillmann@vdek.com