Eigenanteile in Bremer Pflegeheimen steigen weiter

"Investitions- und Ausbildungskosten übernehmen!"

Die finanziellen Belastungen für Pflegebedürftige in Bremer Pflegeheimen steigen weiterhin: Wie die vom Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) erhobenen Zahlen zeigen, ist die Eigenbeteiligung innerhalb eines Jahres ohne Zuschüsse um 771 Euro gestiegen. Nach Abzug der Zuschüsse, die je nach Aufenthaltsdauer gestaffelt sind, sind aktuell im ersten Jahr in einem Bremer Pflegeheim 3.070 Euro Zuzahlungen fällig und damit 433 Euro mehr als noch im Juli 2023. Damit ist das Land Bremen im Bundesvergleich nach Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Saarland das viertteuerste Bundesland (208 Euro über dem Bundesdurchschnitt).

Personalkosten verantwortlich für größten Anstieg

Die Selbstbeteiligung setzt sich zusammen aus dem sogenannten Einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE), der Unterkunft und Verpflegung sowie den Investitionskosten. Während die Kosten für Unterkunft und Verpflegung in Bremen um 124 Euro auf 1.028 Euro und die Investitionskosten um 28 Euro auf 566 Euro gestiegen sind, bewirken die im EEE enthaltenen Personalkosten einen Anstieg um 281 Euro auf 1.476 Euro.

„Seit einem Jahr ist eine neue Personalbemessung in Pflegeheimen verpflichtend, dadurch arbeiten mehr Menschen in den Einrichtungen, die natürlich auch bezahlt werden müssen“, erläutert Torsten Barenborg, der Leiter der vdek-Landesvertretung Bremen. Darin enthalten sind auch Ausbildungskosten von 107 Euro, die jede:r einzelne Bewohnende von Heimen zahlen muss. „Ausbildung ist wichtig, aber es ist eine Aufgabe des Staates, die Ausbildungskosten zu übernehmen, nicht der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen. So steht es auch im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung.“

Land und Staat könnten entlasten

Ebenso sei die Übernahme der Investitionskosten eine Aufgabe der Länder, mit denen die Pflegebedürftigen zu Unrecht belastet würden, kritisiert Barenborg: „Es wird Zeit, dass Länder und Staat ihren Verpflichtungen bei den Investitions- und Ausbildungskosten gerecht werden, das würde die Bremer Pflegebedürftige beispielsweise um fast 700 Euro monatlich entlasten.“

Vergleich finanzieller Belastung von Pflegebedürftigen in Bremen Juli 2023 - Juli 2024
Finanzielle Belastung von Pflegebedürftigen in der stationären Pflege in Bremen 1. Juli 2024
Vergleich finanzieller Belastung von Pflegebedürftigen in Deutschland nach Bundesländern Juli 2023 - Juli 2024

Kontakt

Christiane Rings

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Bremen

Tel.: 04 21 / 1 65 65 - 76

E-Mail: christiane.rings@vdek.com

und

Birgit Tillmann

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Bremen

Tel.: 04 21 / 1 65 65 - 84
E-Mail: birgit.tillmann@vdek.com