2. Hamburger Gesundheitstreff: "Versorgung psychisch kranker Menschen in Hamburg: Neue Wege wagen"

Rund 100 Gäste aus Politik, Krankenkassen, Krankenhäusern, der Ärzteschaft und Betroffenen-Verbänden diskutierten beim 2. Gesundheitstreff darüber, wie die Versorgung psychisch kranker Menschen optimaler gestaltet werden kann. Auf dem Podium: Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks, Prof. Dr. Wulf Rössler, Direktor der Klinik für Soziale Psychiatrie und Allgemeinpsychiatrie der Uniklinik Zürich, Dr. Claudia Brase, Geschäftsführerin der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft und Walter Plassmann, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg. Die positive Resonanz auf die Einladung habe gezeigt, so vdek-Landesvertretungsleiterin Kathrin Herbst, dass die Thematik vielen unter den Nägeln brenne: "Hamburg verfügt zwar über mehr Psychiatriebetten je Einwohner als vergleichbare Großstädte und ist mit Psychotherapeuten gut ausgestattet. Aber schon die langen Wartezeiten auf ein Erstgespräch weisen darauf hin, dass die vorhandenen Ressourcen intelligenter und kreativer genutzt werden müssen als bisher." Notwendig sei deshalb vor allem sowohl eine bessere Vernetzung zwischen ambulanten Medizinern und Therapeuten als auch zwischen diesen Behandlern und dem Angebot der Krankenhäuser. Auf dem Podium bestand Einigkeit darüber, dass die Morbidität (Krankheitslast) psychischer Erkrankungen in Hamburg nicht zugenommen hat, wohl aber die Inanspruchnahme von Therapien. Kontrovers diskutiert wurde dagegen die Frage, ob die Hansestadt mehr Betten und mehr niedergelassene Therapeuten in diesem Bereich brauche und wie eine bessere Vernetzung erreicht werden könne.

Blick aus dem Publikum aufs Podium
Diskutierten Gegensätzliches, stellten aber auch Gemeinsamkeiten fest: Walter Plassmann, Dr. Claudia Brase, Kathrin Herbst, Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks, Prof. Dr. Wulf Rössler