"Baustelle Gesundheitssystem: Herausforderungen für die neue Bundesregierung"

 

Wie es nach der Bundestagswahl in der Gesundheitspolitik weiter gehen soll, sowohl auf Bundesebene als auch in den Ländern, darüber diskutierten die Podiumsteilnehmer beim 8. Gesundheitstreff des vdek im Hotel Hafen Hamburg. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks machte sich in ihrem Impulsvortrag für eine integrierte Planung über alle Sektoren stark, die den Patienten in den Mittelpunkt stellt. Und die nicht nur Ärzte und Krankenhäuser über einheitliche Gebührenordnungen vernetzt, sondern zum Beispiel auch den Hausarzt mit dem ambulanten Pflegedienst oder die Reha mit der Pflege.

"Nicht das nächstbeste Haus, sondern das Beste"

Gleichzeitig trat sie dafür ein, Qualitätskriterien als Mittel der Krankenhausplanung immer weiter zu etablieren, Personaluntergrenzen einzuführen und Operationen dort zu konzentrieren, wo die Operateure die größte Erfahrung haben. Der Patient solle bei seiner Klinikwahl nicht unbedingt nur das nächstbeste Haus ansteuern, sondern fundierte Vergleiche anstellen und dann das beste auswählen können, betonte die SPD-Politikerin.

Aufstockung der Investitionsmittel für Kliniken gefordert

Der Vorsitzende der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft, Werner Koch, konnte vor allem den geplanten Personaluntergrenzen nichts Gutes abgewinnen. „Der Staat soll festlegen, wie viele Mitarbeiter man für eine Operation braucht? Wie soll das zu mehr Qualität führen?“ fragte er kritisch. Genauso wie vdek-Landeschefin Kathrin Herbst forderte er die Senatorin auf, die Investitionsmittel für die Hamburger Krankenhäuser aufzustocken.

Um Veränderungen ganz anderer Art ging es dem Vorsitzenden der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hamburg, Dr. Dirk Heinrich. Er verlangte von Politik und Krankenkassen, die Budgetierung von Leistungen zu beenden. Dem hielt die vdek-Landeschefin entgegen, dass ein Ende des Honorardeckels dazu führen würde, dass die Kosten aus dem Ruder laufen – zu Lasten der Versicherten. Dies gelte es zu verhindern.