Spezialisierte ambulante Palliativversorgung in Hamburg umgesetzt:

Palliativ Care Teams versorgen Todkranke zuhause

Wenn Schwerkranke zu Hause bleiben wollen, haben sie ein Recht auf Hilfe, sie haben einen Anspruch auf medizinische Versorgung mit Palliativmitteln. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) wurde mit der letzten Gesundheitsreform im Sozialgesetzbuch V verankert, aber vielerorts hapert es an der Umsetzung. In Hamburg haben sich alle Beteiligten an einem runden Tisch zusammengesetzt und einen Vertrag geschnürt, der die Arbeit der Palliativ Care Teams (PCTs) für die qualifizierte Betreuung Sterbender sicher stellt. Hamburg ist damit das erste Bundesland, in dem die Umsetzung tatsächlich geglückt ist. Fünf PCTs haben ihre Arbeit bereits aufgenommen, drei weitere in Harburg, in Bergedorf und im äußersten Westen sind in Planung, ein spezialisiertes PCT zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist im Aufbau.

Günter Ploß, Leiter der vdek Landesvertretung Hamburg: „Für Sterbende und ihre Angehörigen ist es wichtig, dass sie mit ihren Schmerzen und existenziellen Nöten nicht allein gelassen werden und palliativmedizinische und –pflegerische Hilfen auch in den eigenen vier Wänden in Anspruch nehmen können. In Hamburg kann jeder gesetzlich Versicherte im Ernstfall von einem hoch qualifizierten Team aus Pflegediensten und Ärzten palliativmedizinisch betreut werden. Dafür haben sich Pflegedienste und Palliativmediziner zu Palliativ Care Teams zusammengeschlossen und sich mit den Krankenkassen auf einheitliche Verträge geeinigt.“ Siegfried Jähne, Regionaldirektor Hamburg der AOK Rheinland/ Hamburg: „Wir sind davon überzeugt, mit diesem flächendeckenden Vertrag zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung in Hamburg eine sehr gute und an den individuellen Bedürfnissen der Schwerstkranken orientierte ambulante Versorgung anbieten zu können. Darüber hinaus ist es für uns sehr wichtig, dass die Palliativversorgung kein Wettbewerbsfeld unter den Krankenkassen darstellt und dadurch ein weiterer kassenartenübergreifender Vertrag entstanden ist.“

Thomas Fritsch, Pressesprecher BKK-LV NORD: "Ein Teil der sterbenden Menschen benötigt die besondere Betreuung durch die SAPV. Nach ersten Daten aus einem Pilotvertrag der BKK werden die Sterbenden rund drei Wochen durch speziell qualifizierte Teams aus Ärzten und Pflegekräften begleitet. Es ist gut, für diese Patientengruppe und ihre Angehörigen in Hamburg nun stadtweit mit dem kassenartenübergreifenden Vertrag diese individuelle Versorgung gewährleisten zu können." Sonja Schneider- Koch, Fachreferentin für Hospiz- und Palliativarbeit Diakonisches Werk Hamburg: " Die Arbeit der Palliative Care Teams ermöglicht schwerkranken und sterbenden Menschen auch zuhause gut versorgt zu sterben. Als Diakonie ist uns die hospizliche und palliative Begleitung und Versorgung dieser Menschen sehr wichtig, deshalb haben wir von Anfang daran mitgewirkt, den gesetzlichen Anspruch in Hamburg schnell praktisch umzusetzen.“ Dr. Lutz Hoffmann, Sprecher der Verhandlungsgruppe der PCTs: „Hamburg hat viele gut ausgebildete Palliativmediziner, spezialisierte Praxen und Schmerzambulanzen. In der neuen Versorgungsform SAPV haben sie mit den Pflegediensten Teams gebildet, so dass nun 20 Jahre nach Eröffnung der ersten Palliativstation in einem Krankenhaus endlich auch die häusliche Versorgung funktioniert –medizinisch, pflegerisch und finanziell. Damit können jetzt Menschen versorgt werden, die bisher ohne Betreuung waren.“

Diese Pressemitteilung wurde veröffentlicht von:

vdek-Landesvertretung Hamburg, AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse und BKK-Landesverband NORD


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