Diskussion um Finanzen der gesetzlichen Krankenkassen

Überschüsse für mittel- und langfristige Finanzstabilität nutzen

Aus schwarzen können schnell wieder rote Zahlen werden

In der Diskussion um die aktuellen Überschüsse der Krankenkassen mahnt die Landesvertretung Hamburg des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek) zur Vorsicht. „Unsere Versicherten wünschen sich stabile Kassenfinanzen“, sagt Stefanie Kreiss, Sprecherin der Landesvertretung Hamburg des Verbands der Ersatzkassen. „Aus schwarzen Zahlen können schnell wieder rote werden, wenn sich die Konjunktur wieder eintrübt oder Spargesetze auslaufen. Es gibt daher keinen Grund, vom Kurs einer nachhaltigen Finanzierung der Gesundheitsversorgung abzuweichen.“

Ob und wieweit Spielräume für Prämienausschüttungen bestehen, wird jede Kasse eigenverantwortlich entscheiden, so vdek-Sprecherin Kreiss. Es müsse jedoch bedacht werden, dass sich der 2011 erwirtschaftet Überschuss der gesetzlichen Krankenkassen in Höhe von vier Milliarden Euro relativiere, wenn man ihn mit den Ausgaben für die tägliche Gesundheitsversorgung vergleiche. Mit der Summe lassen sich gerade einmal acht Tage gesundheitliche Versorgung finanzieren.

Auch in Hamburg sind inzwischen Rufe laut geworden, mit den Überschüssen die Honorare der Haus- und Fachärzte zu erhöhen. Behauptungen, die Überschüsse beruhten auf Einsparungen zu Lasten der Versicherten in der Hansestadt, entbehren jedoch jeglicher Grundlage. Die Kassen überweisen für jeden Versicherten in Hamburg durchschnittlich 500 Euro im Jahr – nach Berlin der bundesweit zweithöchste Wert.

Die Ausgaben der Kassen für die ärztliche Versorgung in der Hansestadt sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Jährlich wird der Betrag von rund 890 Mio. Euro gezahlt – für die vergangenen drei Jahre somit deutlich mehr als 2,5 Mrd. Euro.

 


Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com