Krankenkassen zu Protestveranstaltung der Vertragsärzte in der Hansestadt:

Debatte um Honorare nicht auf dem Rücken der Patienten austragen

Vergütung der Hamburger Ärzte steigt seit Jahren

Gesetzlich Versicherte finanzieren Arzthonorare über ihre Beiträge und haben damit Anspruch darauf, gut versorgt zu werden. Die heutige Protestveranstaltung der Hamburger Vertragsärzte, bei der zahlreiche Praxen bereits am Mittwoch Vormittag geschlossen waren, trägt jedoch nicht zu einer Verbesserung der Versorgung bei – im Gegenteil.

„Wir haben absolut kein Verständnis dafür, dass die Ärzte ihre Interessen auf dem Rücken der Patienten austragen“, sagte Kathrin Herbst, Leiterin der Landesvertretung Hamburg des Verbands der Ersatzkassen. „Die Honorare der Hamburger Vertragsärzte steigen seit Jahren. Selbst während einer der größten Wirtschaftskrisen in der Geschichte der Bundesrepublik, als viele gesetzlich Versicherte empfindliche Einbußen hinnehmen und um ihren Arbeitsplatz bangen mussten, konnten sich die Vertragsärzte in der Hansestadt über ein deutliches Plus bei der Vergütung und einen krisensicheren Arbeitsplatz freuen. Es ist daher absolut unangemessen, dass die Vertragsärzte eine Notlage heraufbeschwören und einen kräftigen Zuschlag aus dem Geldbeutel der Versicherten fordern.“

Die Krankenkassen in Hamburg haben den Vertragsärzten seit Beginn der Verhandlungen insgesamt rund 25 Millionen Euro mehr Honorar als im Vorjahr angeboten. Das entspricht rein rechnerisch einer Summe von jährlich 6000 Euro mehr pro Arzt. Diese Summe kommt niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten ohne Abzüge zugute.

„Ins Persönliche gehende Angriffe, Forderungen im zweistelligen prozentualen Bereich und Protestaktionen zulasten der Versicherten helfen nicht weiter. Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit den Ärzten zu einem vernünftigen Ergebnis gelangen können“, sagt Matthias Mohrmann, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg.

Dr. Dirk Janssen, Vorstandsbevollmächtigter BKK-Landesverband NORDWEST: "In den anderen norddeutschen Bundesländern hat sich die Selbstverwaltung als kompromissfähig und lösungsorientiert erwiesen und von allen Seiten akzeptierte Honorarabschlüsse erreicht. Dies sollte auch in Hamburg möglich sein!"

Die Krankenkassen sind nach wie vor an konstruktiven Gesprächen interessiert und möchten die Verhandlungen fortsetzen. „Der Gesprächsfaden ist  von unserer Seite nie abgerissen“, betonte Kathrin Herbst. „Wir möchten weiterhin mit der KV Hamburg an einer Lösung arbeiten, die allen Interessen gerecht wird.“

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