Ersatzkassen begrüßen Stärkung der Prävention in Lebenswelten und Betrieben

Kosten müssen aber gerecht verteilt werden

Der Verband der Ersatzkassen sieht in dem geplanten Präventionsgesetz viele positive Ansätze, um die Hamburgerinnen und Hamburger bei einer gesunden Lebensführung zu unterstützen. „Wir begrüßen, dass Menschen mit geringem Einkommen und niedriger Bildung in ihrem sozialen Umfeld angesprochen werden sollen“, sagte Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung anlässlich der heutigen Jahrestagung der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAG).

Damit dies gelingt, müssen Sozialversicherung und Landesbehörden gemeinsam handeln. Hier geht der Gesetzentwurf jedoch nicht weit genug, denn er nimmt allein die Kassen finanziell in die Pflicht. Aber auch die Kommunen und die übrigen Sozialversicherungsträger wie zum Beispiel die Renten- und Unfallversicherung sowie die Private Krankenversicherung müssten verpflichtend an den zusätzlichen Kosten beteiligt werden. „Prävention und Gesundheitsförderung sind Gemeinschaftsaufgaben. Daher müssen die Aufgaben gerecht auf alle Schultern verteilt werden“, erklärte Herbst. Insbesondere für die Verhältnisprävention sind die Kommunen verantwortlich.

Der Gesetzentwurf aus Berlin sieht vor, die Präventionsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen ab 2016 insgesamt auf mindestens sieben Euro je Versicherten zu erhöhen. In Hamburg wären das dann rund 10 Millionen Euro, wovon etwa 3 Millionen Euro in Lebenswelten (zum Beispiel Kitas und Schulen) sowie in die betriebliche Gesundheitsförderung fließen sollen.

In der Hansestadt gibt es bereits eine gute Tradition der Zusammenarbeit, die nach Wunsch der Ersatzkassen durch eine gerechtere Finanzierung weiter gestärkt werden sollte. Die Krankenkassen initiieren und finanzieren zusammen Präventionsprojekte. Die Stadt wiederum kommt für die Strukturvoraussetzungen sowie für die Personal- und Raumkosten der HAG auf, bei der die Projektsteuerung liegt. Jüngstes Beispiel ist das Modellvorhaben „Landungsbrücke“, mit dem die seelische Gesundheit von Schulabgängern und Studierenden gefördert wird. Die Krankenkassen finanzieren dies über fünf Jahre komplett mit rund 500.000 Euro.

 

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

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