Krankenhausplan 2020: Krankenkassen kritisieren Flut neuer Betten

Anlässlich des heutigen Beschlusses des neuen Krankenhausplans 2020 sagte die Leiterin der vdek-Landesvertretung, Kathrin Herbst:

„Die gesetzlichen Krankenkassen in Hamburg begrüßen, dass die Gesundheitsbehörde die Qualität als eigenständiges, verbindliches Kriterium in den Krankenhausplan aufgenommen hat. Dies wird Qualitätsunterschiede zwischen den Kliniken in der Hansestadt deutlicher machen und gleichzeitig die Sicherheit der Patienten erhöhen.

Kritisch sehen die Krankenkassen dagegen die Schaffung von 530 zusätzlichen Betten bis 2020. Das entspricht einem Plus von etwa fünf Prozent im Vergleich zum bisher gültigen Plan. Diese Flut neuer Betten in der Hansestadt geht über eine bedarfsgerechte und qualitätsorientierte Versorgung weit hinaus und verkennt, dass gerade auch in Hamburg immer mehr Behandlungen ambulant durchgeführt werden.

Außerdem muss in Gesundheitsmetropolen wie der Hansestadt das Ziel sein, dass nicht jede Klinik das gesamte Leistungsspektrum anbietet, sondern dass sich die Häuser auf Therapien konzentrieren, die sie besonders gut beherrschen. Wenn sich Kliniken stärker spezialisieren und sich gleichzeitig mit dem ambulanten Bereich besser vernetzen, profitieren die Patienten, da die Behandlungsqualität steigt. Ein Mehr an Betten wirkt dagegen eher kontraproduktiv und gefährdet ambulante Strukturen in ländlichen Regionen der angrenzenden Bundesländer.“

 

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
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