Hamburger Selbsthilfepreis der Ersatzkassen verliehen

Auszeichnung für Einsatz zugunsten junger Krebspatientinnen und Senioren mit Bewegungseinschränkungen

Die Selbsthilfegruppe NetzwerkStatt Krebs erhält den mit 1.500 Euro dotierten Hamburger Selbsthilfepreis der Ersatzkassen. Das Netzwerk junger Krebspatientinnen überzeugte die Jury durch ihre innovativen Unterstützungsangebote. Häufig stehen die Frauen mitten im Berufs- und Familienleben und sind psychisch stark belastet, da die Krankheit in jungen Jahren oft sehr aggressiv ist. Von traditionellen Selbsthilfegruppen fühlten sich die jungen Frauen nicht angesprochen. Sie gründeten daher eine Internetplattform mit lokalen Ansprechpartnerinnen auch in Hamburg. Über die Plattform und soziale Medien tauschen die Betroffenen unkompliziert und schnell Rat und Informationen aus oder organisieren Hilfsangebote vor Ort.

Der mit 1.000 Euro dotierte Preis für die Einzelleistung geht an die Hamburgerin Michelle Steiner, die an Multipler Sklerose erkrankt ist. Sie gründete die Selbsthilfegruppe „trotz allem bewegend“, die Menschen unterstützt, die unter der Doppelbelastung einer körperlichen Erkrankung und einer psychischen Diagnose leiden. Außerdem hat Frau Steiner spezielle Yoga-Übungen sowie Bewegungsangebote für mobilitätseingeschränkte Senioren entwickelt und gibt entsprechende Kurse in Bürger- und Frauenhäusern.

Der Selbsthilfepreis ist im Rahmen einer Fachveranstaltung von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks verliehen worden. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Junge Selbsthilfe: Den Generationswechsel gestalten.“

„Die Preisträger zeigen eindrucksvoll, wie Selbsthilfegruppen in unterschiedlichen Bereichen zu einer besseren Lebensqualität von kranken und behinderten Menschen beitragen können. Der Erfahrungsaustausch, die gegenseitige Unterstützung und Information helfen Betroffenen und Angehörigen dabei, auch kritische Lebenssituationen zu meistern“, so Senatorin Prüfer-Storcks. „Selbsthilfegruppen sind längst ein wichtiger Partner für die hauptberuflichen und politischen Akteure im Gesundheitsbereich. Die Auszeichnung steht auch symbolisch für Wertschätzung.“

„Mit dem Preis möchten wir den bemerkenswerten Einsatz von Erkrankten würdigen, die anderen Mut machen, mit ihrer Krankheit möglichst gut zu leben und neue Kraft zu tanken“, sagte die Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg, Kathrin Herbst. „Die Arbeit der Ehrenamtlichen in der Selbsthilfe ist ungemein wertvoll. Die Auszeichnung soll daher alle Selbsthilfegruppen in der Hansestadt ermutigen, ihr Engagement auch in Zukunft fortzusetzen.“

Der Hamburger Selbsthilfepreis wird bereits zum dritten Mal vergeben. Die mehrköpfige Jury mit Vertretern des Gesundheitswesen, der Politik, der Wissenschaft und der Medien beeindruckte die Vielfalt, Kreativität und Qualität der Selbsthilfearbeit. In der Hansestadt gibt es mehr als 20.000 Aktive in über 1.000 gesundheitsbezogenen Selbsthilfe-Gruppen. Die gesetzlichen Krankenkassen und die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz fördern gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen in Hamburg mit über einer Million Euro jährlich.

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com