Neue Beratungsstelle für Pflegebedürftige und deren Helfer aus der Nachbarschaft

Wie können Nachbarn Pflegebedürftigen eine Hilfe sein und sich selbst gegen ungewollte Vorkommnisse bei ihrer Hilfe versichern? Welche Haushaltshilfen zahlt eigentlich die Pflegeversicherung? Auf diese und viele weitere Fragen gibt die „Servicestelle Nachbarschaftshilfe“ ab Mittwoch, 1. August 2018, Antworten. Zu finden ist sie im DRK Service-Zentrum in der Hoheluftchaussee 145, 20253 Hamburg.

Zusammen mit den Landesverbänden der Pflegekassen und dem Deutschen Roten Kreuz Hamburg-Eimsbüttel stärkt die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz durch dieses Beratungsangebot die Nachbarschaftshilfe für Pflegebedürftige und bietet deren hilfsbereiten Nachbarinnen und Nachbarn einen Informations- und Anlaufpunkt. Die Servicestelle berät bei allgemeinen Fragen zur Unterstützung im Haushalt durch Haushaltshilfen und assistiert u.a. bei der finanziellen Erstattung des Entlastungsbetrages, den die Pflegeversicherung zur Verfügung stellt.

„Pflegebedürftige und ihre Angehörigen benötigen im Alltag Unterstützung und Entlastung, wissen aber oft nicht, welche Hilfen sie in Anspruch nehmen können. Und vielfach engagieren sich Menschen, um pflegebedürftigen Nachbarn im Alltag zu helfen, ohne zu ahnen, dass es Unterstützungsmöglichkeiten auch für sie gibt“, so Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks. „Durch die Servicestelle schließen wir diese Informationslücken und bieten unbürokratische Hilfe an. Für Pflegebedürftige wird es dadurch zukünftig beispielsweise einfacher sein, Leistungen zu nutzen und mit ihrer Pflegekasse abzurechnen.“

„Pflegebedürftige Menschen möchten möglichst lange daheim leben und den Alltag selbst gestalten“, sagt Kathrin Herbst, Landeschefin des Verbands der Ersatzkassen, stellvertretend für die Landesverbände der Hamburger Pflegekassen. „Wenn hilfsbereite Nachbarn ihnen dabei mit Herz und Hand zur Seite stehen, leisten sie aus Sicht der Pflegekassen einen wertvollen Beitrag. Die neugeschaffene Servicestelle ist ein wichtiger Baustein, um diesen Einsatz zu stärken.“

DRK-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Drews sagt anlässlich der Eröffnung: „Die Servicestelle Nachbarschaftshilfe passt gut zu unseren sozialen ehrenamtlichen Angeboten. Wir können nun noch mehr Menschen wieder näher zusammenbringen. Für Pflegebedürftige und Helfer bietet sich hier eine wertvolle Chance, Rat und Unterstützung zu erfahren. Wir sind stolz darauf, hierbei helfen zu können.“

Durch die Hamburgische Pflege-Engagement Verordnung (HmbPEVO) ist es möglich, Nachbarschaftshelferinnen und –helfern aus Leistungen der Pflegeversicherung eine Aufwandsentschädigung zu zahlen oder Haushaltshilfen aus Leistungen der Pflegeversicherung zu beschäftigen. Die Aufwendungen werden bis zu einer Höhe von 125 Euro monatlich von den Pflegekassen erstattet. Nachbarschaftshilfen können darunter bis zu einer Höhe von fünf Euro pro Stunde entschädigt werden.

Die „Servicestelle Nachbarschaftshilfe“ – unter der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes Kreisverband Hamburg-Eimsbüttel e.V. – informiert und berät über die Möglichkeiten ebenso wie über Angebote zu Schulungen und Fortbildungen. Jeder Nachbarschaftshelfer, der in der Servicestelle registriert ist, wird zudem durch diese unfall- und haftpflichtversichert. Auch bei persönlichen Konflikten mit der zu betreuenden Person berät und unterstützt die Servicestelle. Darüber hinaus werden regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch angeboten.

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com