Gemeinsam für mehr gesundheitliche Chancengleichheit: Stadt und Krankenkassen fördern Prävention für sozial Benachteiligte

Projekte für alle Altersgruppen in Eidelstedt, Schnelsen-Süd und der Lenz-Siedlung

Die Gesundheitschancen für Menschen in schwieriger sozialer Lage zu verbessern – das ist das Ziel eines gemeinsamen Präventionsprojekts aller gesetzlichen Krankenkassen, der Gesundheitsbehörde und des Bezirks Eimsbüttel. In den nächsten drei Jahren sollen im Stadtteil Eidelstedt sowie in den Quartieren Schnelsen-Süd und Lenz-Siedlung Gesundheits-Initiativen für alle Altersgruppen entstehen.

Umgesetzt wird das Projekt „Gesund in Eimsbüttel“ von der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung. Sie arbeitet dabei eng mit betroffenen Bewohnern zusammen. Die geplanten Projekte für Stressbewältigung, Bewegung und Ernährung sollen ohne viel Aufwand erreichbar sein und unter Mitwirkung der Stadtteilbewohner gestaltet werden.

Fitness-Tag für alle Menschen im Quartier

Ein Beispiel dafür ist das niedrigschwellige Sportraum-Projekt „Gym Schnelsen“: Mitten im Quartier können Jung und Alt ohne große Einstiegshürden Sportprogramme wahrnehmen. Die flexiblen Angebote, für deren Nutzung keine Vereinsmitgliedschaft notwendig ist, greifen die Bedürfnisse der Bewohner auf. So können etwa Frauen mit Migrationshintergrund in einem geschützten Raum ihre Rückengesundheit stärken. Bei einem geplanten Fitness-Tag für alle Menschen im Quartier werden bestehende Programme vorgestellt und Anregungen für neue Aktivitäten gesammelt.

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks: „Unabhängig von Alter, Herkunft oder Bildung soll es für jede und jeden ein gutes gesundheitsförderliches Angebot geben. Mit diesem Projekt wollen wir Menschen, für die das Leben nicht immer leicht ist, motivieren, etwas für ihre Gesundheit zu tun und auf diese Weise die persönliche Lebensqualität zu verbessern.“

„Wer in einer sozial benachteiligten Familie aufwächst, hat ein höheres Risiko, früh unter gesundheitlichen Beschwerden zu leiden,“ sagte die Leiterin der Landesvertretung des Verbands der Ersatzkassen, Kathrin Herbst, stellvertretend für die gesetzlichen Krankenkassen in der Hansestadt. „Daher wollen wir mit dem neuen Projekt Menschen erreichen, die bislang wenig von Prävention profitiert haben und damit ihre Chancen auf ein langes, gesundes Leben verbessern.“

Projekt "Gesund in Eimsbüttel" basiert auf Zielen des Präventionsgesetzes

Die Initiative setzt auf eine Mischung zwischen Ansätzen, die sich auf das Gesundheitsverhalten des einzelnen Menschen beziehen und auf Maßnahmen, mit denen die Lebensverhältnisse gesundheitsförderlich verändert werden, etwa die Wohnumgebung. Das Vorhaben ist das erste Projekt der Landesrahmenvereinbarung Prävention. In der Initiative arbeiten Hamburger Akteure basierend auf den Zielen des bundesweiten Präventionsgesetzes zusammen.

Kay Gätgens, Leiter des Bezirksamts Eimsbüttel: „Unsere neuen Gesundheitsinitiativen sind auch aus zwei Gründen etwas Besonderes: Die Angebote holen die Menschen unmittelbar dort ab, wo sie leben. Und die Quartiers- und Stadtteilbeiräte helfen dabei mit, denn sie kennen als Vor-Ort-Experten die konkreten Bedarfe und Bedürfnisse.“

Angebote sollen Spaß machen und niedrigschwellig sein

Karin Schmalriede, Vorstand Johann Daniel Lawaetz-Stiftung: „Wichtig ist, die Bürger und Bürgerinnen frühzeitig in die Entwicklung und Planung von Angeboten einzubeziehen. Damit die Menschen erreicht werden, müssen die Angebote möglichst  niedrigschwellig sein und auch Spass machen. Dann wird Gesundheit beziehungsweise gesünderes Verhalten durch gemeinsame Aktivitäten quasi nebenbei gefördert.“

Zum Hintergrund

Mit dem neuen Präventionsgesetz auf Bundesebene wurde die Zusammenarbeit zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und den jeweiligen Landesregierungen sowie der gesetzlichen Unfall- und Rentenversicherung ausgeweitet.

In Hamburg sind die Grundsätze und Ziele der Prävention von diesen Akteuren im Herbst 2016 in einer Landesrahmenvereinbarung (LRV) verankert worden. Ein besonderer Schwerpunkt der Vereinbarung liegt auf der Prävention für Menschen in schwieriger sozialer Lage.

Die Unterstützung für „Gesund in Eimsbüttel“ wurde von einem Teil der Akteure der LRV initiiert. Das Projekt wird ausschließlich von den gesetzlichen Krankenkassen, der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz und dem Bezirksamt Eimsbüttel finanziert.

 

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com