Steigende Kosten in der stationären Pflege

Pflegebedürftige Hamburger müssen monatlich 111 Euro mehr zahlen

Die finanzielle Belastung der Bewohner von stationären Hamburger Pflegeeinrichtungen ist im Vorjahresvergleich erneut gestiegen. Der monatliche Betrag nahm zum 1. Juli im Durchschnitt um 111 Euro auf nun 2.143 Euro zu. Das entspricht einem Plus von knapp sechs Prozent. Das Bundesland liegt damit bei der Entwicklung der Kosten über dem Bundesdurchschnitt.

Der Eigenanteil setzt sich zusammen aus den Kosten für die reinen Pflegeleistungen (EEE), den Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung sowie dem Anteil der Bewohner an den Investitionskosten.

Bei den Investitionskosten weicht Hamburg am stärksten von der Entwicklung im Bund ab: Müssen Pflegebedürftige dafür im Bundesdurchschnitt 461 Euro monatlich zahlen, sind es in der Hansestadt 566 Euro.

Der monatliche Anteil für die Pflegeleistungen hat in Hamburg von Juli 2018 bis Juli 2021 um rund 33 Prozent zugenommen, von 581 auf 775 Euro. Gründe für die Kostensteigerungen sind vor allem die bessere und tariflich gebundene Bezahlung des Pflegepersonals und die schrittweise Verbesserung der personellen Ausstattung der Pflegeheime.

Nächste Bundesregierung muss Bundesländer in die Pflicht nehmen

„Die Entwicklung der Eigenanteile ist besorgniserregend“, erklärt Kathrin Herbst, die Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg. „Die nächste Bundesregierung sollte deshalb eine umfassende Reform der Pflegefinanzierung so schnell wie möglich anpacken. Neben einer dauerhaften Begrenzung der Eigenanteile müssen die Bundesländer in die Verantwortung genommen werden, die Investitionskosten zu übernehmen, die jetzt von den Pflegebedürftigen selbst gezahlt werden. Damit gute Pflege für alle bezahlbar bleibt, auch in Hamburg!“

Weitere Informationen: https://www.vdek.com/LVen/HAM/fokus/Pflege.html

 

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

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