Digitalisierung sektorübergreifend vorantreiben

Symbolbild: Digitalisierung Gesundheitswesen

Hamburg hat bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen zuletzt eine Vorreiterrolle übernommen, beispielsweise mit dem Projekt Health Harbor Hamburg – H3, an dem Ersatzkassen beteiligt sind. Welche großen Stärken die Hansestadt mitbringt, zeigte sich nicht zuletzt im Zuschlag für die Modellregion Telematik-Infrastruktur (TIMO Hamburg & Umland). Daher ist die elektronische Patientenakte „ePA für alle“ in der Hansestadt bereits im Januar 2025 gestartet, im übrigen Bundesgebiet erfolgt der Start erst später. Die ePA ist ein wichtiger Schritt hin zum „mündigen Patienten“ -zu mehr Transparenz, zu mehr Wissen über die eigene Gesundheit und mehr Patientensicherheit.

Insgesamt hinkt Deutschland im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung jedoch hinterher. Um auch in Hamburg noch mehr Tempo in Prozesse zu bringen, ist es aus Sicht der Ersatzkassen notwendig, dass das Land eine eigene Digitalstrategie für den Bereich Gesundheit aufsetzt. In einer solchen Strategie, die den konkreten Nutzen für gesetzlich Versicherte in den Mittelpunkt stellt, sollten folgende Punkte berücksichtig werden:

Damit die Digitalisierung der Kliniken keine „Insellösung“ bleibt, muss die Vernetzung mit anderen Sektoren (z. B. mit Arztpraxen) stärker als bisher erfolgen. Dazu gehört auch die Einbindung der “ePA für alle“. Digitalisierungsbeauftragte an Krankenhäusern könnten von der Sozialbehörde verpflichtet werden, zum Beispiel einmal jährlich einen Bericht über Fortschritte des eigenen Hauses bei der digitalen Vernetzung etwa mit Akteuren der ambulanten Versorgung vorzulegen.

Ältere und chronisch Kranke mitnehmen

Auch der stationären Pflege kommt ein Mehr an Digitalisierung auf vielfältige Weise zugute: Beschäftigte profitieren beispielsweise von digitalen Werkzeugen, die sie von Zettelwirtschaft entlasten und ihnen so mehr Zeit lassen für die Hinwendung zu den Pflegebedürftigen. Heimbewohnende bleiben ihrerseits mit schnellem Internet in Kontakt mit Angehörigen und der übrigen Außenwelt. Damit es sich die Träger der Pflegeheime leisten können, das Geld dafür in die Hand zu nehmen, muss das Bundesland Hamburg die Investitionskosten in Pflegeheimen vollumfänglich übernehmen.

Bei der Digitalisierung ist es wichtig, alle Menschen mitzunehmen, insbesondere Ältere und chronisch Kranke, für die neue Technologien besonders von Nutzen sein können. Gute digitale Fähigkeiten benötigen auch die Fachberufe im Gesundheitswesen. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Digitalkompetenz zu stärken. Spezifisch bei den Gesundheitsfachberufen kann das Bundesland darauf hinwirken, dass diese Kompetenz vermehrt Teil von Aus-, Weiter- und Fortbildung wird.

Bürgerschaftswahl Hamburg 2025 Gesundheitspolitische Positionen deckblatt

Stand: 12.02.2025 Gesundheitspolitische Positionen der Ersatzkassen 2025 - 20230

für die 23. Legislaturperiode der Bürgerschaft