Ersatzkassenforum zieht Zwischenbilanz und zeigt Reformbedarf auch in Hessen
Am 12.03.2025 ab 14:00 Uhr veranstaltete die vdek-Landesvertretung Hessen das alljährliche Ersatzkassenforum im großen Saal im Stadthaus am Markt in Frankfurt - dieses Mal zum Thema:
30 Jahre Pflegeversicherung – Zeit für eine Zwischenbilanz

Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, bei ihrer Begrüßung
Die Soziale Pflegeversicherung (SPV) wurde vor 30 Jahren als fünfte Säule des Sozialversicherungssystems neben der Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung eingeführt und hat seitdem das Leben von Millionen Menschen in Deutschland geprägt. Ein Anlass zum Feiern, aber gleichzeitig auch zum Diskutieren: Wo liegen jetzt und in Zukunft die größten Herausforderungen für die Pflegeversicherung, und wie können wir die Pflege in Hessen, aber auch deutschlandweit zukunftssicher machen?
Staatsministerin Diana Stolz, Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, machte in ihrem Grußwort deutlich: „Der deutsche Pflegesektor – und damit auch die Pflegeversicherung – stecken mitten in einem gewaltigen Umbruch. Der demografische Wandel fordert uns mehr denn je und immer mehr Menschen werden pflegebedürftig. Gleichzeitig finanzieren immer weniger Beitragszahler das System.“

Staatsministerin Diana Stolz bei ihrem Grußwort
Prof. Dr. Martina Hasseler, Professorin für Gesundheits-, Pflege- und Rehabilitationswissenschaften in Oldenburg, beleuchtete in ihrem Impulsvortrag die Probleme der SPV: „Die Pflegeversicherung war nie darauf ausgelegt, eine bedarfsangemessene Langzeitpflege zu sichern, sondern bietet lediglich eine Basisversorgung.“

Prof. Dr. Martina Hasseler
Oliver Blatt, Abteilungsleiter Gesundheit des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek), forderte „Die Soziale Pflegeversicherung ist ein Erfolgsmodell. Sie hat u.a. dazu beigetragen, dass wir heute in Deutschland ein qualitativ hochwertiges und flächendeckendes pflegerisches Versorgungsangebot vorhalten. Nun ist die Politik gefordert, das solidarische System finanziell zukunftsfest aufzustellen. Hierzu müssen endlich regelhaft und dynamisierte Bundeszuschüsse für versicherungsfremde Aufgaben gewährt werden.“

Oliver Blatt, Abteilungsleiter Gesundheit des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden die zentralen Fragen zur Zukunft der sozialen Pflegeversicherung erörtert sowie die fachlichen und rechtlichen Herausforderungen und Möglichkeiten der Umsetzung neuer Konzepte beleuchtet. Werner Schlierike moderierte eine lebhafte Diskussion zwischen Oliver Blatt, Regine Bresler (Präsidentin des Hessischen Landesamts für Gesundheit und Pflege), Sonja Driebold (Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V.), Ralf Geisel (Vorstandsvorsitzender der Landesgruppe Hessen des bpa) und Prof. Dr. Martina Hasseler.

Lebhafte Diskussion vor ca. 65 geladenen Gästen

Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, fasste die zentralen Erkenntnisse der Veranstaltung zusammen:
„Bei einer möglichen Reform der Pflegeversicherung müssen die Ressourcen sinnvoller eingesetzt und das Personal in allen Pflegeeinrichtungen und -diensten sowie auch die zahlreichen pflegenden Angehörigen entlastet werden. Tarifpflicht und Personalbemessung sind wichtig, müssen aber finanziert werden, denn gute Pflege muss für alle bezahlbar bleiben“
Weitere Bilder der Veranstaltung:








