Viertes Dialogforum Prävention in Hessen

Am 20.11.2018 trafen sich die Partner der hessischen Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung des Präventionsgesetzes zu ihrem vierten Dialogforum im Frankfurter Gewerkschaftshaus.

Im Fokus standen die Entwicklungen seit dem dritten Dialogforum im Sommer sowie die Gesundheitsberichterstattung (GBE). Darunter versteht man die Sammlung und Analyse von Daten zum Gesundheitszustand, den Gesundheitsgefährdungen und der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Durch die regelmäße Berichterstattung sollen auch Handlungsbedarfe ermittelt und Ziele für die Planung der Gesundheitsversorgung definiert werden.

Die Mitarbeiter der „Koordinierungsstelle für Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC)“ und der „Gemeinsamen Stelle der Krankenkassen für Prävention und Gesundheitsförderung in Hessen“ (letztere wurde zum 01.07.2018 bei der vdek-Landesvertretung Hessen eingerichtet) berichteten über ihre bisherige Arbeit. So hat die KGC u. a. im Juni 2018 einen Fachtag zum Thema „Gesundheitsförderung“ sowie Austauschtreffen zum kommunalen Partnerprozess „Gesundheit für alle“ durchgeführt. Der kommunale Partnerprozess führt Kommunen zusammen, die im Begriff sind, integrierte kommunale Strategien, sogenannte “Präventionsketten”, aufzubauen oder bereits damit begonnen haben. Diese sollen die Voraussetzungen für ein möglichst langes und gesundes Leben für alle Menschen in der Kommune verbessern. Die KGC organisierte zudem eine Lernwerkstatt, in der die Kriterien guter Praxis (Good-Practice-Kriterien) aus den verschiedenen Kommunen anhand von Praxisbeispielen beleuchtet wurden. Der Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit hat 2004 die zwölf Good-Practice-Kriterien entwickelt, um die Qualität bei der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung zu sichern.

Die „Gemeinsame Stelle der GKV“ hat seit der Arbeitsaufnahme im Juli dieses Jahres 16 Projektanfragen aus Kommunen erhalten. Ein erstes, gemeinsames Präventionsprojekt aller gesetzlichen Krankenkassen in Hessen mit dem Landkreis Marburg- ist Anfang Oktober gestartet. Das Projekt „Seele in Bewegung“ richtet sich an Frauen und Kinder mit Fluchterfahrungen und verfolgt das Ziel, deren seelische und körperliche Gesundheit zu stärken.

Im zweiten Teil des vierten Dialogforums stellte ein Vertreter des Gesundheitsamtes Fulda in einem Impulsvortrag Beispiele einer kleinräumigen kommunalen GBE vor. Die kommunale GBE ist bei der Identifizierung gesundheitsbezogener Bedarfe unverzichtbar und bildet so die Grundlage für konkrete Handlungsansätze. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration berichtete, dass eine landesweite GBE momentan noch im Aufbau ist. Sie soll Basisdaten zu konkreten Fragestellungen auch im Kontext von Prävention und Gesundheitsförderung frei zugänglich machen.

Die Partner der Landesrahmenvereinbarung waren sich während des Dialogforums einig, dass Kommunen, Kreise und kreisfreie Städte im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung eine Gesamtstrategie entwickeln und verfolgen sollen. Um diese notwendige Entwicklung in Zukunft zu unterstützen, soll bis zum nächsten Dialogforum im Frühjahr 2019 eine Erhebung dazu erfolgen, in welchen Kommunen, Kreisen und kreisfreien Städten es bereits Gesamtstrategien gibt. Auf dieser Basis soll im Frühjahr 2019 weitergearbeitet werden.