Prävention

Präventionsprojekt „Stark im Verein“ für Menschen mit Beeinträchtigungen in Frankfurt gestartet

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), Landesvertretung Hessen, Special Olympics Hessen und die Stadt Frankfurt haben gestern das Präventions­projekt „Stark im Verein“ im Rahmen des hessischen Aktionstags „Tennis für Alle“ 2024 beim TuS Makkabi in Frankfurt vorgestellt. Das Projekt wird durch den Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) im Auftrag der Ersatzkassen für drei Jahre gefördert und im ersten Projektjahr auch durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft unterstützt.

Zielgruppe des Projekts sind Menschen mit Beeinträchtigungen. Das Projekt möchte ihnen u.a. die Möglichkeit geben, sich regelmäßig in Sportvereinen zu bewegen und durch die Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes ihr motorisches, soziales und auch kognitives Potential besser auszuschöpfen. Zudem soll auch das Thema Stressmanagement und der Aufbau nachhaltiger Strukturen Teil des Vorhabens sein. Durch die Entwicklung und den Einsatz einer Multiplikatorenschulung können die Teilnehmenden zu „Teilhabe-Manager“ und „Teilhabe-Managerinnen“ ausgebildet werden und ihr Wissen an andere weitergeben. Dabei sind sie Ombudspersonen für die anderen Teilnehmenden, sollen eine Patenschaft für eine Sportgruppe oder „Unified Teams“ übernehmen und in ihrer „Peer-Group“ das neu erlangte Wissen zu Bewegung, Stress und Resilienz weitergeben.

 Bei der Planung und Entwicklung wie auch bei der Umsetzung des Projektes werden teilnehmende Sportvereine durch die Special Olympics Deutschland in Hessen e.V. fachlich und inhaltlich unterstützt. Im Zuge der Umsetzung des Vorhabens erfolgt zunächst die Einbindung der Menschen mit Beeinträchtigung und der Vereine sowie die Bedarfserhebung. Nach der Schulung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren simuliert das Projekt in der weiteren Umsetzungsphase die Teilhabe im Verein und baut Erfahrungen und weitere Anregungen ein. Dabei vertreten die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren immer die Bedürfnisse der Menschen mit Beeinträchtigungen und vermitteln im Verein zwischen Teilnehmenden und Trainingsleitungen. Neben fachlichen Kompetenzen zu verschiedenen Themenfeldern werden ihnen auch wichtige Kompetenzen im Umgang mit der Zielgruppe vermittelt: Im Mittelpunkt der Schulung steht dabei die Sensibilisierung und die Vermittlung von Wissen entsprechend der Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigung. Mit den Vereinen wurden passende Orte gefunden, an denen sich Mitglieder der Zielgruppe in ihrer Freizeit aufhalten können. Sie schaffen ein niedrigschwelliges, für alle gut verständliches Angebot, das barrierefrei, offen und wohnortnah für die Zielgruppe gestaltet werden kann und so regelmäßige gesundheitsfördernde Bewegung und Sport im Alltag ermöglicht und fördert.

 Dany Kupczik, die Geschäftsführerin von Special Olympics erklärte: "Die Öffnung der Vereine für mehr Teilhabe durch Sportinklusion ist nicht nur ein Akt der sozialen Verantwortung, sondern auch eine Chance, die Vielfalt und Stärke unserer Gemeinschaft zu fördern. Indem Vereine sich aktiv für die Integration von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten einsetzen, schaffen sie nicht nur inklusive Umgebungen, sondern ermöglichen auch eine breitere Teilnahme am Sport und fördern soziale Verbundenheit und Empowerment für alle Mitglieder. Das Projekt 'Stark im Verein' ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiven Gesellschaft, die die Teilhabe von Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen aktiv fördert. Durch gezielte Maßnahmen und Programme schaffen wir in unseren Vereinen nicht nur barrierefreie Zugänge zum Sport, sondern auch eine unterstützende Gemeinschaft, in der jeder Einzelne seine Fähigkeiten entfalten und sich entfalten kann. Indem wir Barrieren abbauen und Chancengleichheit schaffen, stärken wir nicht nur die betroffenen Menschen, sondern bereichern auch unsere Vereine und die Gesellschaft insgesamt. Wir möchten unseren aufrichtigen Dank an den Verband der deutschen Ersatzkrankenkassen, den Magistrat der Stadt Frankfurt und die Polytechnische Stiftung aussprechen. Ihre großzügige Unterstützung und ihr Engagement haben es ermöglicht, dass das Projekt 'Stark im Verein' Realität geworden ist. Durch Ihre visionäre Unterstützung können wir gemeinsam einen positiven Beitrag zur Förderung der Inklusion und Teilhabe von Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen leisten. Ihre partnerschaftliche Zusammenarbeit ist ein wertvoller Baustein für eine inklusivere und gerechtere Gesellschaft. Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung!"

„Im Projekt „Stark im Verein“ wird Gesundheit multidimensional gedacht und viele Facetten von Gesundheit werden gefördert. Das Projekt eröffnet allen Menschen passgenaue Bewegungsangebote und trägt zur sozialen Teilhabe bei. Studien belegen, dass regelmäßige Bewegung die körperliche und mentale Gesundheit fördert und einen positiven Nutzen für die Lebensqualität hat. Ein wichtiges Projekt, dass die Gesundheit vieler Menschen in Frankfurt stärken kann“, ergänzt Dr. Peter Tinnemann, Amtsleitung Gesundheitsamt Frankfurt.

„Das Präventionsgesetz vom 25. Juli 2015 und die von der Nationalen Präventionskonferenz beschlossenen Bundesrahmenempfehlungen rücken die Reduzierung ungleicher Gesundheits­chancen verstärkt in den Fokus. Die Ersatzkassen und der vdek in Hessen kümmern sich seitdem gemeinsam verstärkt um Präventionsmaßnahmen und -aktivitäten. Hierdurch soll Gesundheit als Leitbild in den Lebenswelten etabliert werden, um sowohl die Rahmenbedingungen als auch das Verhalten positiv und nachhaltig zu beeinflussen. Prävention im sogenannten Setting-Ansatz ermittelt zusammen mit Betroffenen im jeweiligen Alltag konkrete Verbesserungspotenziale und unterstützt nötige und sinnvolle Veränderungen. Gute Einfälle und praktische Ansätze sind dabei enorm wichtig, deshalb werden Partner:innen benötigt, die ihre Ideen, Expertise und Engagement in die Zusammenarbeit einbringen wollen. Mit Special Olympics konnte ein erfahrener und gefragter Kooperationspartner für Inklusion für Menschen mit geistiger und / oder Mehrfachbehinderung gefunden werden, der die Zielgruppe in den jeweiligen Vereinen über den gesamten Projektverlauf auch persönlich und fachkompetent unterstützt. Sowohl Special Olympics als auch der Landessportbund Hessen sind landes- wie bundesweit sehr gut vernetzt. Diese vorhandenen Netzwerkstrukturen wirken sich von Beginn an positiv bei der Akquise interessierter Vereine aus“, sagt Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen.

 Das Projekt wird über die Technische Hochschule Mittelhessen von der TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH evaluiert. Die Inhalte werden bei Bedarf weiterentwickelt.

 „,Stark im Verein‘ fördert die Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung gleich auf mehreren Ebenen: Menschen mit Beeinträchtigung werden körperlich und mental gestärkt sowie zur Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung ermutigt – sie treten als Mittler, Motivatoren und Botschafter für vielfältige sportliche Angebote ein. Mit großer Überzeugung unterstützen wir darum das Projekt und freuen uns, dass zugleich ein tragfähiges Netzwerk zwischen städtischen Akteuren, Menschen mit Beeinträchtigung und dem organisierten Sport aufgebaut wird. So können wir alle voneinander lernen“, betont Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.


Kontakt

Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen

Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com