Heute wurde das Präventionsprojekt „Gesund älter werden im Odenwaldkreis“ in Bad König vorgestellt. Es wird durch den Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) im Auftrag der Ersatzkassen für zwei Jahre gefördert und in den vier teilstationären Pflegeeinrichtungen AWO Tagespflege in Bad König, Pflegezentrum „Haus am See“ in Höchst im Odenwald, Haus Geist in Lützelbach und Seniorenhaus Bergpension in Bad König durchgeführt.
Ziel des Präventionsprojekts ist es, Seniorinnen und Senioren in Tagespflegeeinrichtungen zu motivieren, sich aktiv mit ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Herausforderungen durch klimatische Belastungen gelegt. Spezielle Maßnahmen sollen älteren Menschen helfen, gesund durch sommerliche Hitzewellen zu kommen, mit Strategien, die Belastungen durch extreme Temperaturen minimieren. Gleichzeitig sollen Leitungs- und Betreuungskräfte der Einrichtungen sowie Angehörige in die gesundheitsorientierte Betreuung eingebunden werden, um so die Themen Ernährung, Bewegung, Entspannung und Klima langfristig im Einrichtungsalltag zu verankern.
Mehr Selbständigkeit für Pflegebedürftige, weniger Belastung für Pflegende
„Das Projekt „Gesund älter werden im Odenwaldkreis“ soll langfristig in den kommunalen Strukturen verankert werden, um die kommunale Gesundheitsförderung und Prävention systematisch zu stärken. Hierfür soll ein System etabliert werden, das ältere Menschen motiviert und dabei unterstützt, sich mit der eigenen Gesundheit zu befassen und Gesundheitsförderung und Prävention für sich zu entdecken. Prävention in der Pflege verbessert nicht nur die Selbständigkeit der Pflegebedürftigen, sondern entlastet gleichzeitig auch die Pflegenden. Mit dem Projekt „Gesund älter werden im Odenwaldkreis“ erreichen wir vor allem Hochbetagte da, wo sie leben, und beziehen so sowohl die älteren Menschen selbst wie auch Pflege- und Betreuungspersonal und pflegende Angehörige in die Prozesse ein“, erklärt Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen.
Lena Bachert, Leitung Verwaltung vom Seniorenhaus Bergpension, Bad König, sagt: „Wir nehmen am Projekt „Gesund älter werden“ als privat geführte Einrichtung teil. Da wir unseren Fokus auf das Wohlbefinden unserer Bewohner legen, wollen wir durch das Projekt Ideen für neue Impulse schaffen. Somit hoffen wir, dass auch in Zukunft rundum zufriedene Bewohner bei uns leben.“
Klaus Engemann, Pflegedienstleitung der AWO Tagespflege Bad König, erklärt: „Im Interesse unserer Tagespflegegäste versuchen wir fortlaufend unser Angebot weiter zu verbessern. So erhoffen wir uns auch von diesem Projekt positive Anregungen zur Optimierung, insbesondere der gesundheitlichen Situation, unserer Kunden. Unsere Gäste freuen sich schon!“
„Unser erstes Treffen zum Thema ‚Gesund älter werden im Pflegeheim‘ war ein voller Erfolg. Sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner als auch unsere Betreuungskräfte haben die Gelegenheit genossen, sich auszutauschen und aktiv über ihre Wünsche und Vorstellungen zu sprechen. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es allen Beteiligten ist, Gesundheit, Lebensfreude und Gemeinschaft in den Alltag zu integrieren. Die positive Resonanz zeigt, dass solche Veranstaltungen nicht nur bereichernd sind, sondern auch den Wunsch nach mehr Mitgestaltung und Wohlbefinden im Pflegeheim fördern. Wir freuen uns darauf, diesen Austausch fortzuführen und gemeinsam an weiteren Ideen zu arbeiten, die das Leben im Pflegeheim bereichern“, betont Alexandra Grabarczyk, Leitung soziale Betreuung Pflegezentrum „Haus am See“ in Höchst im Odenwald.
„In einer schnelllebigen Zeit wie der heutigen, ist Stillstand gleich Rückschritt. Um fortschrittlich und zukunftsorientiert zu agieren, muss man sich ständig weiterentwickeln und neue Impulse wahrnehmen. Das Pilotprojekt „Gesund älter werden im Odenwaldkreis“ ist für uns ein weiterer Impuls“, sagt Reinhard Geist, stv. Leitung vom Haus Geist in Lützelbach.
„Wir vom Odenwaldkreis haben uns sehr gefreut, dass wir von der Herbstfreude-Stiftung bzw. dem vdek als Pilotlandkreis angefragt worden sind. Außerdem sind wir den Einrichtungen dankbar, dass sie sich für das Projekt zur Verfügung stellen. In Zeiten des Personalmangels und sehr hohem Arbeitsaufkommen ist dies keine Selbstverständlichkeit. Gemeinsam können wir so dazu beitragen, ältere Menschen in ihren Kompetenzen zu fördern und ihre Gesundheit zu stärken. Dadurch wollen wir erreichen, dass sie in ihrem Alltag zufrieden und selbstbestimmt sind. Die Einbeziehung des Klimawandels ist dabei eine wichtige Komponente, da besonders Hitzeperioden eine Herausforderung für ältere Menschen sind. Im Odenwaldkreis haben wir daher bereits 2024 einen Hitzeaktionsplan erstellt. An der Arbeit daran waren auch die Senioreneinrichtungen beteiligt. Das Präventionsprojekt hilft auch, die erarbeitete Theorie in die Praxis umzusetzen.“ erläutert Anika Schilder, Gesundheitsmanagerin des Kreisausschusses Odenwaldkreis.
„Ganz gleich in welchem Alter – Gesundheit zu fördern ist immer eine Investition, die sich lohnt. Besonders wertvoll und nachhaltig gelingt dieser Prozess, wenn wir es schaffen, alle einzubeziehen. Mit dem „Gesund älter werden im Odenwaldkreis“-Projekt richten wir uns deshalb an Seniorinnen und Senioren in Pflegeeinrichtungen, an Pflege- und Betreuungskräfte sowie Angehörige. Gleichzeitig haben wir gemeinsam mit dem Kreisausschuss des Odenwaldkreises weitere Netzwerkpartner im Blick, die helfen, die entwickelten gesundheitsfördernden Ansätze in die Breite zu tragen – seien es ambulante Pflegedienste, Nachbarschafts- oder kommunale Initiativen: Die Themen Klima, Entspannung, Ernährung und Bewegung stoßen auf großes Interesse. Die Resonanz war schon vor Projektstart beeindruckend, sodass wir uns sehr auf die kommenden zwei Jahre freuen“, erklärt Simone Linden, Geschäftsführerin der Herbstfreude Stiftung GmbH.
Kontakt
Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen
Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com