Die Notfallversorgung und den Rettungsdienst reformieren

Blutige Hand mit Kanuele_copyright gorodenkoff

In Hessen besteht erheblicher Verbesserungsbedarf: Die Versorgung von Notfallpatient:innen ist derzeit weniger am Patient:innenwohl ausgerichtet. Vielmehr bestehen aufgrund sektoraler Grenzen sowie einer Vielzahl unterschiedlicher rechtlicher Zuständigkeiten und mitwirkender Akteure erhebliche Brüche in der Versorgung. Diese führen zu Unter-, Über- und Fehlversorgung. Weil auch die Behandlungsdaten der Notfallpatient:innen weder landesweit noch sektorenübergreifend zusammengeführt werden, ist das Ausmaß dieser Versorgungsdefizite derzeit weitgehend intransparent.

Die Ersatzkassen fordern daher eine landesweit einheitliche und über kommunale und sektorale Grenzen hinweg abgestimmte Bedarfsplanung für die Notfallversorgung auf Grundlage wissenschaftlich evaluierter Methoden und die Ertüchtigung der Rettungsdienststrukturen und halten die Zusammenlegung von Leitstellen ebenso wie die Etablierung einer standardisierten Notrufabfrage und eines Single-Point-of-Access für erforderlich.

Im Rahmen gemeinsamer Modellprojekte beteiligen sich die Ersatzkassen an praktischen Verbesserungen der Versorgungsketten. Im Rahmen einer sektorenübergreifenden Zusammenarbeit wird im SaN-Projekt die Übergabe von leicht erkrankten/verletzten Patient:innen vom Rettungsdienst direkt in niedergelassene Arztpraxen erprobt. Dadurch werden der Rettungsdienst und die Notaufnahmen entlastet.

Die Ersatzkassen unterstützen das Vorhaben der derzeitigen Landesregierung, den Telenotarzt auszubauen. Derzeit ist in Hessen die Etablierung von sechs miteinander vernetzten Standorten vorgesehen. Die Ersatzkassen erwarten von der neuen Landesregierung, an dem Vorhaben festzuhalten und den Telenotarzt bis 2025 flächendeckend umzusetzen.

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