Rettungsdienst – Ressourcen und Kosten

Symbolbild: Richterhammer und Geldscheine

In Hessen verursacht ein Rettungstransportwagen (RTW), der 24 Stunden am Tag in Bereitschaft (=Vorhaltung) ist, aktuell Kosten von ca. 600.000 € pro Jahr. 2022 waren es für ganz Hessen rund 500 Mio. €. Dabei basiert die Planung der Vorhaltung auf der Einhaltung der sog. gesetzlichen Hilfsfrist, die in Hessen für Notfälle eine maximale Eintreffzeit von 10 Minuten vorsieht.

Verglichen mit Rettungsdiensten in anderen Ländern, wie Dänemark oder auch Großbritannien, die teilweise kürzere Hilfsfristen erreichen, werden in Deutschland erheblich mehr Fahrzeuge vorgehalten. Dies liegt einerseits daran, dass ein größerer Teil der transportieren Patientinnen und Patienten keine präklinisch relevanten Erkrankungen oder Verletzungen aufweisen, also nicht lebensbedrohlich verletzt oder erkrankt sind, und andererseits daran, dass die Auslastung  der einzelnen Fahrzeuge teilweise sehr gering ist. Es gibt in Hessen Rettungswachen, die weniger als einen Notfalleinsatz am Tag bedienen müssen. Dies ist nicht nur wirtschaftlich wenig sinnvoll, sondern auch für die Qualifizierung und Übung des eingesetzten Personals problematisch.

Dabei könnte die flächendeckende und regelhafte Analyse der rettungsdienstlichen Einsatzdaten, die in den Leitstellen gesammelt werden, für eine vorausschauende Planung der notwendigen Vorhaltung genutzt werden. International werden computergestützte Vorhersageanalysen, die eine Steuerung der einzelnen Fahrzeuge in Echtzeit ermöglichen, mit derartigen Daten kontinuierlich trainiert. Dadurch werden die Eintreffzeiten für besonders kritische Notfälle wie Herzinfarkte deutlich reduziert und die Nutzung der Fahrzeuge verbessert. Im Ergebnis verbessert dies die medizinische Versorgung für den einzelnen Patientinnen und Patienten und steigert gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Systems insgesamt.