M-V 2009 auch wieder Spitzenreiter im Arzneimittelverbrauch!

Die traurige Wahrheit: Auch im letzten Jahr lagen die Arzneimittelausgaben (Bruttoumsatz) je Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung in Mecklenburg-Vorpommern mit 516,10 Euro wieder auf dem Spitzenplatz (Quelle: GAmSi und KM6/1). Damit liegen die Kosten in unserem Bundesland über 16 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (443,66 Euro).

Die wenigsten Arzneimittelausgaben je Versicherten wurden in diesem Zeitraum in Bayern verzeichnet (379,78 Euro). Vergleichbare norddeutsche Flächenländer wie Niedersachsen (403,75 Euro) oder Schleswig-Holstein (391,09 Euro) liegen weit unter dem Wert von M-V. Auch das angrenzende Brandenburg verzeichnet mit 408,76 Euro eine unterdurchschnittliche Kostenentwicklung.

„Dazu kommt“, so Karl Nagel, Leiter der vdek-Landesvertretung, „dass wir mit circa zehn Verordnungen je Versicherten bundesweit an zweiter Stelle liegen und auch der Euro-Wert je Verordnung mit 50,53 Euro deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 46,08 Euro liegt.“

Fazit: In Mecklenburg-Vorpommern wurde leider auch im Jahr 2009 wieder häufig und teuer verordnet, was zu dem unrühmlichen Spitzenplatz bei den Arzneimittelausgaben führte. Wenn man sich die norddeutschen Flächenländer oder auch Brandenburg ansieht, kann man die exorbitanten Ausgaben nicht allein mit einer größeren Morbidität der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern erklären.

Die Ersatzkassen appellieren deshalb dringend an die Ärzte im Land, sich ihrer hohen Verantwortung für eine qualitäts- und preisbewusste Verschreibungsweise an Arzneimitteln bewusst zu werden und alles zu tun, damit wir endlich von dieser weniger schmeichelhaften „Spitzenposition“ herunter kommen.

„Dass das möglich ist, zeigen zum Beispiel die Anstrengungen der Kassenärztlichen Vereinigung in Hessen“, so vdek-Leiter Nagel. „Diese hat es geschafft, durch eine straff organisierte Beratung ihrer Ärzte von einst hohen Arzneimittelausgaben auf ein Niveau weit unter dem Bundesdurchschnitt zu kommen.“
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