Ersatzkassenforum 2019:

Patientensicherheit heißt - Sicherung von Versorgungsqualität

Unter diesem Motto steht das diesjährige Forum der Ersatzkassen in Schwerin. Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis für Patientensicherheit (APS) und deren Vorsitzenden Frau François-Kettner diskutieren Vertreter der größten Krankenkassenart mit Politkern, medizinischen Experten und Patientenvertretern.

Hohe Versorgungsqualität

Die Ersatzkassen setzen sich seit Jahren dafür ein, Versorgungsdefizite zu analysieren und zu beheben, um die Qualität der medizinischen Versorgung weiter zu verbessern. Vieles läuft schon recht gut, zum Beispiel der Einsatz von OP-Checklisten; die Aktion „Saubere Hände“ oder die Etablierung von Fehlermeldesystemen an deutschen Krankenhäusern.

„Dennoch gibt es jährlich bei ca. ein bis zwei Millionen Patienten so genannte ‚unerwünschte Ereignisse“, sagt Forum-Organisatorin und vdek-Landeschefin Kirsten Jüttner. „Fast die Hälfte davon könnten bei einem besseren Qualitätsmanagement vermieden werden. Da wollen wir hin.“

Patientensicherheit gehört in die Aus- und Weiterbildung

Auch das APS fordert, dass Patienten und deren Angehörige als aktive Partner in die Verbesserung der Patientensicherheit einbezogen werden.

„Darüber hinaus“, so APS-Vorsitzende François-Kettner, „muss das Thema Patientensicherheit fester Bestandteil der medizinischen Aus- und Weiterbildung werden. Außerdem sind Beauftragte für Patientensicherheit an den Krankenhäusern einzurichten“.

Kompetenzen bündeln

Beim Thema stationäre Versorgung sieht die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner die Verbesserung der Patientensicherheit u. a. auch in einer Bündelung von Kompetenzen.

„Bei planbaren und spezialisierten Behandlungen, wie eine Knie - oder Hüftprothese müssen wir den Patienten sagen dürfen, welche Zentren eine exzellente Qualität liefern. Und bei einem Schlaganfall muss der Rettungsdienst nicht das nächste, sondern das Krankenhaus mit einer ‚stroke unit‘ anfahren oder mit dem Rettungshubschrauber anfliegen.“

Kein Misstrauen, sondern - aus Fehlern lernen

Das vdek-Forum macht deutlich, dass Patientensicherheit über das von Ärzten, Krankenhäusern, der Pflege und den Krankenkassen getragene Aktionsbündnis immer mehr als relevanter Faktor wahrgenommen wird.

So sind beispielsweise auch die Pflegepersonaluntergrenzen ein Beitrag zur Patientensicherheit; oder auch ein verpflichtendes Implantate-Register, das sich in der Gesetzgebungsphase befindet.

Auch bei den Fehlermeldesystemen hat sich nach Ansicht der Ersatzkassen viel getan: Die Teilnahme an Fehlermeldesystemen ist jetzt für alle Krankenhäuser verbindlich. Dabei geht es nicht um eine Kultur des Misstrauens und des Vorwurfs. Es geht darum, aus Fehlern zu lernen.

Eines kann man heute schon sagen: Die Sensibilität für das Thema Patientensicherheit im Zusammenhang mit der medizinischen Versorgungsqualität ist bei den Krankenhausvertretern, Ärzten, in der Politik und der Selbstverwaltung angekommen.

Kontakt

Stephan Haring
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern

Tel.: 0385 / 52 16 - 105
E-Mail: stephan.haring@vdek.com