vdek Landesvertretung MV

Bedarfsplanung

Ärztin im Wartezimmer mit Patienten

Die Bedarfsplanung der ambulanten medizinischen Versorgung ist ein zentrales Element des Gesundheitssystems in Deutschland. Sie soll der Bevölkerung einen geeigneten Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung sicherstellen.

Die Bedarfsplanung stellt sich als ein zwar komplexer, verschiedene Partner und Interessenvertreter bündelnder aber absolut notwendiger Prozess dar. Dieser ermöglicht eine optimierte Verteilung des ambulanten medizinsichen Angebots im Land, und folgt dabei nicht primär wirtschaftlichen Erwägungen niedergelassener Medizinerinnen und Mediziner, sondern vor allem einer bedarfsgerechten ambulanten Versorgung.

In Mecklenburg-Vorpommern spielt die Bedarfsplanung, aufgrund landesspezifisch demografischer (alternde Bevölkerung) und geografischer (ländlich geprägt) Herausforderungen, eine besonders wichtige Rolle.

Bedarfsplanung: Definition und Zielsetzung

Die Bedarfsplanung bezieht sich auf die systematische Erfassung und Analyse des Bedarfs an medizinischen Leistungen in einer bestimmten Region. Ziel ist es, eine bedarfsgerechte Verteilung von Ärztinnen und Ärzten sowie anderen Gesundheitsdienstleistern zu gewährleisten, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu optimieren. Dies umfasst sowohl die Anzahl der benötigten Medizinerinnen und Mediziner als auch deren Fachrichtungen und Standorte.

Demografische Herausforderungen

Mecklenburg -Vorpommern hat deutschlandweit eine der ältesten Bevölkerungen. Dies hat einen im Vergleich erhöhten Bedarf an medizinischen Dienstleistungen zur Folge. Gleichzeitig besteht speziell in ländlichen Gebieten oft einen Ärztemangel, während sich die Versorgung in städtischen Regionen deutlich besser darstellt. Die Bedarfsplanung muss diese demografischen Gegebenheiten berücksichtigen, um eine gleichmäßige Verteilung der medizinischen Versorgung sicherzustellen.

Instrumente der Bedarfsplanung

Die Bedarfsplanung in Mecklenburg-Vorpommern erfolgt durch verschiedene Instrumente:

  • Versorgungsanalysen: Hierbei werden Daten über die aktuelle Versorgungssituation, die Anzahl der Ärztinnen und Ärzte, deren Fachrichtungen sowie die Inanspruchnahme von Leistungen erhoben und ausgewertet.
  • Bedarfsprognosen: Auf Basis von demografischen Entwicklungen und gesundheitlichen Trends werden Prognosen erstellt, die den zukünftigen Bedarf an medizinischen Leistungen abschätzen.
  • Planungsregionen: Das Bundesland ist in verschiedene Planungsregionen unterteilt, die jeweils spezifische Bedarfsanalysen und -prognosen erhalten. Diese Regionen berücksichtigen sowohl städtische als auch ländliche Gegebenheiten.

Beteiligte Akteure

Die Bedarfsplanung wird von verschiedenen Akteuren beeinflusst und gestaltet:

  • Das Ministerium für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern ist verantwortlich für die übergeordnete Planung und Koordination der ambulanten medizinischen Versorgung.
  • Die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern (KVMV) spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Bedarfsplanung, indem sie die Interessen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte vertritt und deren Verteilung in den Regionen koordiniert.
  • Ärztinnen / Ärzte, gesetzliche Krankenkassen und Fachgesellschaften bringen ihre Expertise ein und unterstützen dabei, den tatsächlichen Bedarf an bestimmten Fachrichtungen zu ermitteln.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Bedarfsplanung steht auch in Mecklenburg-Vorpommern vor mehreren Herausforderungen:

  • Ärztemangel: Insbesondere in ländlichen Regionen ist der Mangel an Hausärzten und Fachärzten ein drängendes Problem. Um dieser Herausforderung entgegenzuwirken, werden Anreize für Ärztinnen und Ärzte geschaffen, sich in unterversorgten Gebieten niederzulassen.
  • Zugang zu medizinischen Leistungen: Die Sicherstellung eines flächendeckenden Zugangs zu medizinischen Leistungen ist essenziell. Telemedizin und mobile Gesundheitsdienste werden zunehmend als Lösungen betrachtet, um die Versorgung in ländlichen Gebieten zu verbessern. Die Ersatzkassen in Mecklenburg-Vorpommern sind hier wichtige Impulsgeber und Unterstützer bei einer beschleunigten Digitalisierung des ambulanten Versorgungssystems.
  • Integration von Gesundheitsdiensten: Eine bessere Vernetzung zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen sowie anderen Gesundheitsdiensten kann dazu beitragen, die Versorgung weiter zu optimieren.
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Pressemitteilung der vdek-Landesvertretung MV Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht – Entbudgetierungs-Beschluss für Hausärzte wird die Versorgung in MV nicht spürbar verbessern

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Kassenärztliche Versorgung in MV Bekanntmachung des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen M-V

Beschlüsse des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen Mecklenburg-Vorpommern aus der Sitzung vom 4. Dezember 2024