Ärzte in Niedersachsen steigern Honorar um 4,2 Prozent — Mehr Psychotherapien, weniger Besuche beim Hausarzt

Pressemitteilung Hannover, 26.02.2015

Die Vertragsärzte in Niedersachsen haben ihr Honorarvolumen 2014 um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 3,4 Milliarden Euro gesteigert. Das geht aus einer Hochrechnung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) hervor. „Die niedersächsischen Ärzte verzeichnen auch nach den kräftigen, teilweise sogar zweistelligen Honorarzuwächsen der jüngeren Vergangenheit weiterhin eine sehr gute Einkommensentwicklung“, sagte der Leiter der vdek-Landesvertretung, Jörg Niemann.

Bei den Fachärzten betrug das Honorarplus landesweit 4,3 Prozent, bei den Hausärzten 4,1 Prozent. Auf der anderen Seite sind die Behandlungszahlen in Facharztpraxen um 2,9 Prozent gestiegen, bei Hausärzten demgegenüber um 1,4 Prozent zurückgegangen.

Die zuletzt im Blickpunkt der Versorgungsdiskussion stehenden Psychotherapeuten haben ihr Honorarvolumen deutlich um 9,6 Prozent gesteigert. Gleichzeitig gibt es mehr Therapeuten (4,3 Prozent) und mehr Behandlungen (7,6 Prozent). Damit werden 83.800 Niedersachsen regelmäßig psychotherapeutisch versorgt, das entspricht rund 1,2 Prozent der Landesbevölkerung. Die Krankenkassen stellen dafür 3,9 Prozent des gesamten ärztlichen Honorarvolumens zur Verfügung. Sie vergüten Psychotherapien seit 2013 ohne Mengenbegrenzung außerhalb des mit der Kassenärztlichen Vereinigung vereinbarten Budgets.

Auffällig sind die hohen Honorarzuwächse bei den Laborärzten (9,4 Prozent), die ausschließlich auf Überweisung anderer Ärzte tätig werden. Der Zuwachs der Fallzahlen betrug hierbei 7,3 Prozent.

Die Hochrechnung des vdek basiert auf den aktuell vorliegenden Abrechnungsdaten der ersten drei Quartale des vergangenen Jahres.

In Niedersachsen haben 2014 insgesamt 13.767 Leistungserbringer über die Kassenärztliche Vereinigung Honorarzahlungen der gesetzlichen Krankenkassen erhalten, und zwar 5.583 Fachärzte, 5.482 Hausärzte (einschließlich Kinderärzte), 1.518 psychologische Psychotherapeuten und 1.184 ermächtigte Krankenhausärzte.

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