Ersatzkassen steigern Marktanteil fusionsbedingt auf 40 Prozent - Kritik an unfairen Wettbewerbsbedingungen

Die Ersatzkassen in Niedersachsen haben ihre Position als Marktführer der gesetzlichen Krankenversicherung ausgebaut und dabei die 40-Prozent-Marke überschritten. Das geht aus der jetzt vorliegenden Jahresstatistik des Bundesministeriums für Gesundheit hervor. Demnach betreuen die sechs Ersatzkassen 2,8 Millionen Niedersachsen und damit 180.000 mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Anteil von rund 40,4 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten im Land. „Die Ersatzkassen überzeugen durch gutes Gesundheitsmanagement, Mehrleistungen und starken Kundenservice, werden aber durch unfaire Wettbewerbsbedingungen zunehmend benachteiligt“, sagte der Leiter der Landesvertretung ihres Verbandes vdek, Jörg Niemann.

Der deutliche Versichertenzuwachs der Ersatzkassen resultiere aus der Fusion der BARMER GEK und der Deutschen BKK zur neuen BARMER zum Jahresbeginn. Dieser Effekt dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Finanzausgleich unter den gesetzlichen Krankenkassen („Morbi-RSA“) in derzeitiger Form den Wettbewerb verzerre. „Der Morbi-RSA soll für gleiche Startchancen der Kassen sorgen. Stattdessen aber wird eine einzige Kassenart übersubventioniert, indem sie dauerhaft mehr Zuschüsse aus dem Gesundheitsfonds bekommt, als sie zur Versorgung ihrer Versicherten benötigt“, kritisierte Niemann. Die Ersatzkassen und andere Kassenarten würden demgegenüber benachteiligt. „Der Morbi-RSA verhindert damit die politisch gewünschten Wettbewerbseffekte und gefährdet auf längere Sicht die Funktionsfähigkeit der gesetzlichen Krankenversicherung“, betonte Niemann. Der Gesetzgeber müsse die Fehlsteuerungen kurzfristig korrigieren.

Der vdek will seiner Verantwortung als Verband der größten Kassenart im Land gerecht werden und sich auch in der kommenden Legislaturperiode mit besonderem Engagement in die Gesundheitspolitik einbringen. Als Schwerpunkte nannte Niemann das Ziel einer hochwertigen regionalen Krankenhausversorgung, eines fachlich und regional ausgewogenen ärztlichen Angebots und eines fairen Interessenausgleichs zwischen Anbietern, Beschäftigten und Versicherten in der Pflege.

Die Versicherten können zwischen sechs Ersatzkassen wählen: 

- BARMER 

- Techniker Krankenkasse (TK)

- DAK-Gesundheit

- KKH Kaufmännische Krankenkasse 

- hkk – Handelskrankenkasse 

- HEK – Hanseatische Krankenkasse

Kontakt

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Niedersachsen

Pressesprecher
Simon Kopelke

Telefon: 05 11 / 3 03 97 - 50
E-Mail: simon.kopelke@vdek.com