Dringender Reformbedarf:

Zuzahlung von Pflegebedürftigen in Niedersachsen um 80 Euro monatlich gestiegen

Die finanziellen Belastungen von Pflegebedürftigen sind in Niedersachsen im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen, nämlich um 80 Euro (+4,5 Prozent) auf durchschnittlich 1.847 Euro pro Monat. Seit 2018 beträgt der Anstieg damit knapp 30 Prozent. Darauf weist der Verband der Ersatzkassen (vdek) hin. „Die Entwicklung zeigt, wie groß der Bedarf für eine Pflegereform ist. Ziel muss sein, dass die Gesamtbelastung der Pflegebedürftigen nicht weiter steigt, da sonst immer mehr Menschen trotz Pflegeversicherung auf Sozialhilfe angewiesen sind“, sagt der Leiter der vdek-Landesvertretung, Hanno Kummer. Die zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Regelungen des Gesetzgebers zur Entlastung der Pflegebedürftigen hätten nur begrenzte und angesichts der Kostendynamik möglicherweise auch nur kurzfristige Effekte.

vdek fordert Pflegreform

Entlastungen der Pflegebedürftigen setzen eine gesicherte Gegenfinanzierung voraus. Der vdek fordert daher:

  • Einen dauerhaften Steuerzuschuss für die Pflegeversicherung, da die Absicherung des Pflegerisikos eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
  • Eine Beteiligung der privaten Pflegeversicherung am gemeinsamen Finanzausgleich mit der Sozialen Pflegeversicherung (SPV).
  • Eine verbindliche Übernahme der Investitionskosten durch die Länder. In Niedersachsen muss dieser Kostenteil von derzeit durchschnittlich 505 Euro monatlich bislang allein von den stationär Pflegebedürftigen getragen werden.

Kontakt

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Niedersachsen

Pressesprecher
Simon Kopelke

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