Zu viele kleine Rettungsleitstellen

Krankenkassen fordern Kommunen und Kreise zum Handeln auf

Krankenwagen fahrend in der Stadt

Hannover. Die Krankenkassen drängen auf Reformen bei den Rettungsleitstellen in Niedersachsen. Ein entsprechendes Schreiben hat der Verband der Ersatzkassen (vdek) federführend für alle Kassen an 20 Bürgermeister und Landräte verschickt.

Im Kern geht es darum, dass aus Sicht der Kassen Rettungsleitstellen zusammengelegt werden müssen. Eine gewisse Größe ist notwendig, um technisch und personell den Anforderungen an eine moderne Rettungsleitstelle gerecht zu werden. Nur dadurch ist ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Zu viele kleine Leitstellen führen dazu, dass die Krankenkassen unwirtschaftliche Strukturen finanzieren müssen.

Zusammenschlüsse gefordert

Bei den angeschriebenen Kreisen und Kommunen ist bislang für die Krankenkassen keine Bereitschaft zu landkreisübergreifender Zusammenarbeit erkennbar. „Wir fordern Sie daher auf, in Gespräche mit benachbarten Rettungsdienstbereichen zur zukünftigen Zusammenlegung von Leitstellen einzutreten und die entsprechenden politischen Beschlüsse hierzu zu erwirken“, heißt es in dem Schreiben. Sollten bis Ende nächsten Jahres keine Bemühungen um Zusammenschlüsse erkennbar sein, könnten die Kassen kleinere Leitstellen nicht weiter wie bisher finanzieren.

Rettungsdienst-Kosten verdoppelt

Derzeit gibt es in Niedersachsen 29 Leitstellen. Mehr als die Hälfte der Einwohner wird von sieben großen Leitstellen versorgt, die bereits aus Zusammenschlüssen hervorgegangen sind. Umgekehrt sind die sieben kleinsten Leitstellen nur für acht Prozent der Menschen in Niedersachsen zuständig. Darunter befinden sich sogar die drei kleinsten Leitstellen Deutschlands (nach Einwohnerzahlen). Die Kosten für den Rettungsdienst in Niedersachsen haben sich innerhalb von zehn Jahren nahezu verdoppelt und beliefen sich 2021 auf 625 Millionen Euro.


Das Schreiben haben die Spitzen folgender Kommunen und Kreise erhalten:

LK Celle, Stadt Cuxhaven, LK Diepholz, LK Gifhorn, Stadt Göttingen, LK Göttingen, LK Goslar, LK Harburg, LK Heidekreis, LK Helmstedt, Stadt Hildesheim, LK Hildesheim, LK Lüchow-Dannenberg, LK Lüneburg, LK Northeim, LK Rotenburg, Stadt Salzgitter, LK Stade, LK Uelzen, Stadt Wolfsburg

Kontakt

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Niedersachsen

Pressesprecher
Simon Kopelke

Telefon: 05 11 / 3 03 97 - 50
E-Mail: simon.kopelke@vdek.com