Pflegebedürftige in Niedersachsen müssen für den Platz im Pflegeheim tief in die Tasche greifen: Nach einer Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) beträgt die Eigenbeteiligung zum 1. Januar in Niedersachsen im Durchschnitt 2.639 Euro. Das sind 286 Euro und damit zwölf Prozent mehr als vor einem Jahr.
„Es erfüllt uns mit Sorge, dass sich die Kostenspirale erneut weiter nach oben gedreht hat“, sagt vdek-Landesleiter Hanno Kummer. „Ein Heimplatz kostet Pflegebedürftige mittlerweile monatlich rund 1.000 Euro mehr als die Durchschnittsrente nach 45 Versicherungsjahren.“
Immerhin: Nach einem Jahr Heimaufenthalt steigen die Zuschüsse aus der Pflegeversicherung – Bewohner in Niedersachsen müssen dann nur noch durchschnittlich 2.407 Euro zahlen. Nach zwei Jahren sinkt die Eigenbeteiligung auf 2.099 Euro, ab drei Jahren auf 1.713 Euro monatlich.
Großer Finanzdruck
Das ändert nach Ansicht von Kummer nichts am großen Finanzdruck: „Zu den wichtigsten Aufgaben der neuen Bundesregierung zählt eine Pflegereform, um Pflegebedürftige zu entlasten. Außerdem muss die Pflegeversicherung dringend finanziell stabilisiert werden.“
Auch das Land Niedersachsen sei in der Pflicht, Pflegebedürftige vor finanzieller Überforderung zu schützen: „Investitionskosten an Gebäuden von Pflegeheimen und Kosten für die Ausbildung von Pflegefachkräften dürfen nicht länger den Pflegebedürftigen aufgebürdet werden.“ Wenn das Land diese Kosten übernähme, würden Heimbewohner in Niedersachsen immerhin um mehr als 600 Euro im Monat entlastet werden.

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