Ersatzkassen verbessern die Versorgung von Frauen mit erblich bedingten Brust- bzw. Eierstockkrebs

Drei spezielle Zentren und 13 Kooperationsstandorte in NRW

Der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) und das Deutsche Konsortium für Familiären Brust- und Eierstockkrebs weiten ihr Versorgungsangebot aus: Den Versicherten der Ersatzkassen werden in NRW neben den drei speziellen Zentren in Düsseldorf, Köln und Münster weitere 13 Kooperationsstandorte zur Verfügung stehen.
Durch die Zusammenarbeit sollen diese Standorte in die Lage versetzt werden, Aufklärung, Anfangsdiagnostik und Beratung nach den bewährten hohen Standards des Konsortiums durchzuführen. Damit wird eine wohnortnähere Versorgung gewährleistet.

Seit 2008 hat der vdek Versorgungsverträge mit bundesweit 13 gendiagnostischen Beratungszentren des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. In NRW sind dies drei spezielle Zentren, die an Universitätskliniken angeschlossen sind.
Das Informationsbedürfnis von Frauen, bei denen ein Verdacht auf erblich bedingten Brust- bzw. Eierstückkrebs besteht, ist groß. Allein an den 13 Zentren, mit denen die Ersatzkassen bislang Verträge haben, stieg die Zahl der Beratungen von rund 2.800 (2013) auf ca. 6.700 (2014).
Diese Zentren zeichnen sich durch eine besonders hohe Expertise bei der Gentestung und Interpretation der Test-Ergebnisse aus. Darüber hinaus verfügen die Zentren über die notwendige Erfahrung bei der qualifizierten Beratung betroffener Frauen, etwa bezüglich der präventiven Früherkennungsmaßnahmen und Therapie-Optionen.

„An diesen Zentren ist das ärztliche Know-how für erblich bedingten Brust- und Eierstockkrebs gebündelt“, so Dirk Ruiss, Leiter der vdek Landesvertretung NRW, „wir können unseren Versicherten hier und bei den kooperierenden Partnern höchste Qualität anbieten."
Prof. Dr. Rita Schmutzler, Direktorin des Zentrums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs des Universitätsklinikums Köln, rief zur Vorsicht bei kommerziellen Gentests auf. Es bestünde die Gefahr, dass es hierbei zu unnötigen Testungen und falschen Interpretationen komme, ohne erkennbaren klinischen Nutzen– und sogar zum Schaden der Betroffenen, so Schmutzler. Nur eine bessere Wissensvermittlung neuester Forschungsergebnisse und eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Ärzte könne die Versorgung von betroffenen Frauen verbessern.
Die Ursachen von Brust- und Eierstockkrebs sind vielfältig. Wenn mehrere Frauen in einer Familie betroffen sind und eine Erkrankung bereits in jungem Alter auftritt, kann das ein Hinweis auf eine erbliche Belastung in der Familie sein.

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 70.000 Frauen und 700 Männer an Brustkrebs. Die Zahl der an Eierstockkrebs neu erkrankten Frauen liegt bei 8.000 pro Jahr. Bei fünf bis zehn Prozent der Betroffenen ist ein angeborener Erbgutdefekt die Ursache für den Ausbruch der Krankheit. Dank neuer Testverfahren kann das Risiko für eine genetisch bedingte Erkrankung heute frühzeitig erkannt werden.

Der vdek empfiehlt allen Frauen, die ihr erblich bedingtes Brust- beziehungsweise Eierstockkrebsrisiko testen lassen wollen, sich dazu an eines der speziellen Zentren oder einer mit diesem kooperierenden, qualifizierten Einrichtung zu wenden.

Kontakt

Christian Breidenbach
Pressesprecher
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Nordrhein-Westfalen

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