60 Jahre im Dienste der Gesundheit

Die Arge Krebsbekämpfung in Nordrhein-Westfalen feiert Jubiläum

60 Jahre im Dienste der Gesundheit - unter diesem Motto hat die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung (Arge Krebs NW) in ihrer Geburtsstätte am 8. April ihren 60. Geburtstag gefeiert. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Keck, Erster Direktor der DRV Westfalen, begrüßte neben 150 Gästen insbesondere Herrn Ministerialdirektor Bernhard Pollmeyer. Dieser übermittelte das Grußwort des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Darin betonte er die Einzigartigkeit der Arbeitsgemeinschaft, die es verdient, als Bestandteil der Sozialpolitik „Made in NRW“ wahrgenommen zu werden. Zudem sei sie in den Grenzen Nordrhein-Westfalens und mitten im „Pott“ ein sozialpolitisches Leuchtfeuer, das seit vielen Jahrzehnten kräftig strahlt und das es zu bewahren gilt.

Im Haus der ehemaligen Ruhrknappschaft in Bochum wurde die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung am 5. April 1956 auf Initiative des damaligen Arbeits- und Sozialministers Johann Platte gegründet. Die gesetzlichen Krankenkassen und die Rentenversicherungs-träger in Nordrhein-Westfalen haben sich zusammengeschlossen, um die Möglichkeit einer Hilfe für an Krebs erkrankte Menschen nicht nur effektiver zu gestalten, sondern vor allen Dingen auch, um im gesamten Lande Nordrhein-Westfalen eine Gleichbehandlung aller Fälle zu garantieren und um damit zu verhindern, dass es allein vom Zufall abhängt, in welcher Krankenkasse, bei welchem Rentenversicherungsträger der Krebskranke versichert ist, allen Menschen also die gleiche Chance zu eröffnen.

Seitdem und somit seit 60 Jahren organisiert die Arbeitsgemeinschaft im Auftrage ihrer Mitglieder medizinische Reha-Maßnahmen für Krebskranke. Für die betroffenen Menschen bedeutet das, sie haben nur eine Anlaufstelle, einen Ansprechpartner. Schnittstellenprobleme zwischen den Leistungsträgern werden so vermieden. Von den Selbsthilfevereinigungen, den Krebsberatungsstellen, den Krankenhaus-Sozialdiensten, onkologischen Praxen und weiteren Kooperationspartnern wird das sehr geschätzt, was diese auch in ihren Grußworten und Glückwünschen deutlich betont haben. Eine vergleichbare Organisation gibt es in den anderen Bundesländern nicht. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch betont in seinem Grußwort die Freude, dass solch eine bundesweit einmalige Organisation ihren Sitz in Bochum hat und damit Teil des Gesundheitsstandortes Nordrhein-Westfalen ist.

Im Rahmen der Geburtstagsveranstaltung gab es unter der Moderatorin Susanne Wieseler vom WDR Fernsehen eine Gesprächsrunde, in der die Veränderungen in der Krebsbehandlung und in den Sozialgesetzen auf die Reha-Anforderungen und die Inanspruchnahme thematisiert wurden.

Zwischen den beim Krebsregister für Nordrhein-Westfalen erfassten 115.000 Neuerkrankungen pro Jahr und rund 35.000 Anträgen auf eine erste Reha-Maßnahme klafft trotz intensiver Informations- und Aufklärungsarbeit seitens der Arge Krebs eine in dem Umfang nicht erklärbare Differenz. Bis 2011 wurden noch rund 41.000 Anträge auf eine Erstmaßnahme erfasst. Ab 2012 ist jedoch ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen. Mögliche Gründe aufzuzeigen versuchten Professor Wolff Schmiegel vom Universitäts-Klinikum Bochum-Langendreer, Professor Jürgen Barth aus der Reha-Klinik Nordfriesland, Professorin Corinna Bergelt von den Universitäts-Kliniken Hamburg-Eppendorf, Ulrich Kurlemann von den Universitäts-Kliniken Münster und Wilfried Gleitze, Erster Direktor a.D. der DRV Westfalen und langjähriges Vorstandsmitglied der Arge Krebs. Erklärungsansätze wurden gefunden und es gibt erste Überlegungen, wie die Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme einer Reha-Maßnahme genauer erforscht werden können.

Peter Grothues, Mitglied der Geschäftsführung der DRV Knappschaft Bahn See und Schatzmeister der Arbeitsgemeinschaft betonte im seinem Schlusswort zur Veranstaltung die seit 60 Jahren problemlose Kooperation, die auch durch die räumliche Nähe in Bochum Vieles erleichtert.

Für die Redaktion

Im Jahr 2015 wurden bei der Arge Krebs NW 47.500 Anträge auf eine medizinisch onkologische Reha-Maßnahme eingereicht. Bewilligt wurden 40.400 Maßnahmen, davon 34.370 für eine erste Maßnahme nach Erkrankung/Behandlung, wovon wiederum 25.068 Maßnahmen Anschlussheilbehandlungen waren. 3.353 Antragsteller erhielten eine zweite Reha-Maßnahme, 1.007 eine dritte. Für die Maßnahmen einschl. Nebenleistungen wie Beiträge zur Sozialversicherung, Übergangsgelder, Haushaltshilfen wurden rund 130 Millionen Euro gezahlt.

Maßnahmen können nicht bewilligt werden, wenn der Patient nicht reha- oder reisefähig ist, kein Anspruch gegenüber der Rentenversicherung oder einer gesetzlichen Krankenkasse besteht oder weitere Ablehnungsgründe vorliegen.

Ansprechpartner: Ursula Schnipper-Haasler

                            Öffentlichkeitsarbeit

                             Universitätsstr. 140, 44799 Bochum

                            Tel. 0234 8902-301

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Pressesprecher
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