Krankenhausplan 2010 für Rheinland-Pfalz:

Ersatzkassen fordern mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit in der geriatrischen Versorgung

Mainz, 01.12.2009 – „Wir brauchen für Rheinland-Pfalz ein wirklich tragfähiges Geriatriekonzept, das die bestehenden Strukturen nicht zerstört, sondern erhält und weiterentwickelt,“ forderte Armin Lang, Leiter der vdek-Landesvertretung Rheinland-Pfalz, anlässlich des heutigen vdek-Fachforums "Geriatrische Versorgung in Rheinland Pfalz". Hierzu gelte es, sektorübergreifende, ganzheitliche Lösungen zu finden, die nicht nur den Bedürfnissen der Einrichtungen gerecht würden, sondern auch und vor allem den Bedürfnissen der älteren Patientinnen und Patienten. Neben der hohen Qualität müsse die geriatrische Versorgung wirtschaftlich sein und finanzierbar bleiben.

„Der geriatrische Patient befindet sich mit seinen wechselnden Behandlungsschwerpunkten immer an der Schnittstelle zwischen Akut- und Rehabilitationsbehandlung,“ so Lang weiter. In den 90er Jahren habe man sich in Rheinland-Pfalz bewusst dafür entschieden, die Versorgung geriatrischer Patienten nicht in der Akutmedizin, sondern im Bereich der Rehabilitation anzusiedeln. „Der Erfolg gibt uns recht: Die geriatrische Rehabilitation in Rheinland-Pfalz hat nachweislich ein hohes Qualitätsniveau und ist in ihrer Entwicklung gerade auch im Vergleich zu anderen Bundesländern sehr fortschrittlich.“ Hervorzuheben sei die freiwillig zustande gekommene Qualitätssicherung durch das Datenprogramm „EVA-Reha“. Zudem haben die geriatrischen Rehabilitationseinrichtungen in Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Krankenkassen und dem MDK ein Zertifizierungsverfahren „Qualitätssiegel Geriatrische Reha“ eingeführt. „Hier müssen wir ansetzen, um auch in Zukunft in Rheinland-Pfalz eine qualitativ hochwertige und wirtschaftliche geriatrische Versorgung zu gewährleisten,“ erklärte Lang.

Christiane Berg, Leiterin des Referats Stationäre Versorgung in der vdek-Landesvertretung Rheinland-Pfalz, ergänzte, die Planung von akutstationären Angeboten müsse weiterhin unbedingt zurückhaltend und, wenn überhaupt, am tatsächlichen Bedarf orientiert erfolgen. Mit einer vermehrten Ausweisung von akutgeriatrischen Abteilungen bzw. Schwerpunkten an Krankenhäusern drohe die geriatrische Versorgung teurer, aber nicht unbedingt besser zu werden. Denn insbesondere kleinere Krankenhäuser verfügten nicht über die Fallzahlen, um wirklich hohe geriatrische Kompetenz und gute Strukturen auszubilden.

Berg betonte, die große Herausforderung in der zukünftigen geriatrischen Versorgung für Rheinland-Pfalz sei die Vernetzung der verschiedenen Leistungsbereiche und die Stärkung der geriatrischen Kompetenz sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Es genüge nicht, dass ein Arzt über die Bezeichnung "Geriater" verfüge. Vielmehr brauche es ein multiprofessionelles Team aus Geriatern, Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Pflegefachkräften. Ein Geriatriekonzept, das auch tatsächlich zur Verbesserung der geriatrischen Versorgung in Rheinland-Pfalz führen soll, müsse außerdem gemeinsam mit Vertretern aller an der geriatrischen Versorgung Beteiligten erstellt werden. Zudem bedürfe es einer Kommunikationsplattform, um Entwicklungen in der geriatrischen Versorgung regelmäßig zu diskutieren sowie Maßnahmen zur Verbesserung der geriatrischen Versorgung zu beraten und konkret zu planen.

Pressemitteilung


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