Pflege

Innovatives Versorgungsmodell „Pflege ganz aktiv“ im Westerwaldkreis gestartet

Landesverbände der Pflegekassen in Rheinland-Pfalz realisieren mit dem Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e.V. das innovative Versorgungsmodell „Pflege ganz aktiv“

Seit der Aufnahme erster Gespräche zwischen den Gesundheitspartnern im Jahr 2021 bestand die Zielsetzung, ein Modell individualisierter Altenpflege zu ermöglichen. Dabei koordiniert ein Versorgungsteam vor Ort ein bedarfsgerechtes Unterstützungsangebot über ein regionales Netzwerk. Das Kernanliegen ist, die Autonomie pflegebedürftiger Menschen zu fördern und einen längeren Verbleib in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen.

Das zunächst auf zwei Jahre befristete Versorgungsmodell basiert im Bereich der  Pflegeversicherung nicht länger auf der Abrechnung von langfristig vertraglich festgelegten konkreten Einzelleistungen im Rahmen von Leistungskomplexen, sondern auf einer pauschalen Stundenvergütung. Damit gewinnt der pflegebedürftige Mensch mehr Kompetenzen und Autonomie über seine Versorgung und kann erforderliche Leistungen anhand des individuellen Bedarfs selbstbestimmt zusammenstellen.
Die Pflegekraft kann situationsorientierter im Rahmen ihrer fachlichen Kompetenzen entscheiden, welche Unterstützungsmaßnahme sinnvoll und aktivierend wirksam ist. Ein ganzheitlicher und aktivierender Ansatz: eben „Pflege ganz aktiv“.

Im Bereich der Häuslichen Krankenpflege in Rahmen der Krankenversicherung erfolgt die Vergütung innerhalb des Versorgungsmodells zukünftig in Form einer Monatspauschale, durch die alle behandlungspflegerischen Leistungen des jeweiligen Monats abgegolten sind.

Bei allen Vereinbarungspartnern wird durch die vereinfachte Abrechnungssystematik und Rechnungsstellung Bürokratie abgebaut. Die aufwändige Differenzierung nach Leistungskomplexen oder einzelnen Positionen sowie deren entsprechende Dokumentation auf dem Leistungsnachweis entfällt weitgehend. Auf diesem Wege können Kapazitäten für die Versorgung pflegebedürftiger Menschen freigesetzt und die Zeit der Pflegekräfte gewinnbringend für die Menschen vor Ort genutzt werden. Zudem steht eine Steigerung der Versorgungsqualität durch nahtlose Übergänge im Fokus.

Die Gesundheitspartner trafen sich heute im Kuppelsaal des Schloss Montabaur zum Start des Versorgungsmodells und diskutierten weitere Fragen und die nächsten Schritte.

Martin Schneider

Die Ersatzkassen in Rheinland-Pfalz unterstützen das innovative Versorgungsmodell, mit dem Ziel, die pflegerische Versorgung weiter zu verbessern und zukunftsfest zu machen. Gerade auch im ländlichen Raum müssen wir neue Wege finden, der demografischen Entwicklung zu begegnen, um den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen gerecht zu werden. Das bedeutet vor allem, Selbstständigkeit zu erhalten und einen längeren Verbleib in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

Martin Schneider, Leiter der vdek-Landesvertretung Rheinland-Pfalz

Kontakt

Dr. Tanja Börner
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Rheinland-Pfalz
Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 22
55130 Mainz

Tel.: 0 61 31 / 9 82 55 - 15
Fax: 0 61 31 / 83 20 15

E-Mail: tanja.boerner@vdek.com

 

Sarah Dreis
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Rheinland-Pfalz
Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 22
55130 Mainz

Tel.: 0 61 31 / 9 82 55 - 11
Fax: 0 61 31 / 83 20 15

E-Mail: sarah.dreis@vdek.com